Am Beinhaus Burgeis kann sich jeder selbst ein Bild von der „Entschärfung“ faschistischer Relikte machen, so Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes. Immer noch wird jedem, der vorbeifährt, die Lüge vermittelt, dass hier italienische Soldaten für Italien gekämpft und gefallen sind. Am Seiteneingang steht meterhohes Unkraut und bei den dort angebrachten Erklärungstafeln wuchert hohes Gras. Gepflegt und mit der Trikolore geschmückt ist hingegen der Haupteingang.
Am Haupteingang weht stolz die Trikolore, links befindet sich eine Marmortafel mit dem Zeichen der italienischen Republik und dem einsprachigen „Ministero della Difesa “, rechts auch eine Marmortafel mit ebenso dem Hoheitszeichen der italienischen Republik und mit dem einsprachigen „Sacrario Militare Caduti della Guerra 1915-1918“. Eine eindeutige Verletzung der Zweisprachigkeitspflicht- oder Absicht.
Am Nebeneingang stehen im nichtgemähten Gras die verrosteten Erklärungstafeln zur Entstehungsgeschichte des faschistischen Beinhauses. Sie wurden den Südtirolern als Entschärfung des Beinhauses verkauft. Hohes Unkraut versperrt den dortigen Zugang zum Beinhaus.
Das Beinhaus in Burgeis reißt dem ganzen Gesülze einer Historisierung faschistischer Relikte die Maske vom Gesicht. Dort wachsen wortwörtlich Gras und Stauden über das ganze Gerede von der Entschärfung faschistischer Relikte.
Der Südtiroler Heimatbund wird jedenfalls nicht müde werden, endlich die Überführung der Überreste der dort liegenden Soldaten, die aus vielen Friedhöfen zusammengekarrt wurden, in einen Soldatenfriedhof einzufordern.
In einem geeinten Europa sollten nicht Tote weiterhin zur Bestätigung von Geschichtslügen missbraucht werden.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes