Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, begrüßt das vom Föderalismusinstitut ausgearbeitete Thesenpapier zur Zukunft der Europaregion Tirol, betont aber, dass der Schwerpunkt nicht auf der Schaffung neuer Posten, wie dem vorgeschlagenen Direktor der Europaregion, sondern in konkreten und für die Menschen spürbaren Formen der Zusammenarbeit liegen muss.
Eine zentralistisch geleitete Europaregion, die sich nur mit den Themen befassen darf, die alle Landesteile gleichermaßen betreffen, ist hiefür der falsche Weg. Die Europaregion Tirol kann nur dann mit Leben gefüllt werden, wenn sie auf die regionalen Bedürfnisse der einzelnen Landesteile eingeht und in diesen Bereichen die Zusammenarbeit verstärkt.
Es gibt viele Bereiche, die nur die Zusammenarbeit zwischen Süd-Tirol und dem Bundesland Tirol, oder nur zwischen Süd-Tirol und dem Trentino betreffen. Durch den Regionalrat hat Süd-Tirol mit dem Trentino eine politische Verbindung, zum Bundesland Tirol fehlt eine solch politische Einrichtung jedoch völlig.
Die direkte Zugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck betrifft das Trentino überhaupt nicht, ist für das gesamte Pustertal aber immens wichtig.
Selbiges gilt auch für andere Bereiche:
Ein Arbeiter aus Sillian kann beispielsweise nicht in Innichen arbeiten, ohne in Österreich den Anspruch auf Familienbeihilfe zu verlieren.
Ein Süd-Tiroler, der in Innsbruck Jus studiert hat, kann hingegen keinen Beruf als Richter in Österreich ausüben, da ihm hiezu die österreichische Staatsbürgerschaft fehlt.
Es gilt somit zuvörderst in den Bereichen die Zusammenarbeit zu forcieren, in denen die Menschen der Tiroler Landesteile aufeinander treffen.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT