Nachdem die römischen „Freunde“ der SVP die Entleerung der Autonomie munter fortsetzen, ist die sinnfreie Hinhalteparole „Vollautonomie“ mittlerweile selbst in den Reihen der SVP verstummt. Was nun? Klar ist: Die Selbstbestimmung muss ein No-Go bleiben. Ein anderes Zauberwort muss her. Nunmehr gilt es, die Europaregion anzukurbeln.
Offiziell heißt diese „Tirol Südtirol Trentino – Tirolo Alto Adige Trentino“. Was ist das Konzept dieser Textwurst? Sie unterstreicht das Trennende zwischen den Landesteilen und nicht das Verbindende! Sie ist mehr Italienisch als Deutsch und mit „Alto Adige“ tolomeisch-faschistisch belastet! Geschmückt wird sie mit einem zerrupften Adler – gewissermaßen als Bekenntnis zum geteilten Tirol.
Im Thesenpapier des „Euregio-Labs“ sind Begriffe wie „Geschichte“, „Selbstbestimmung“, „Annexion“, „Tiroler“, „Identität“ tabu. Sie könnten zu sehr an ein zu einendes Tirol erinnern. Dafür liest man „mehrsprachig“ (3x), „interkulturell“ (1x), „euroregional“ (8x!!!), „Universität Trento“ (6x). Geht es nach den Autoren des Thesenpapiers, heißt die Provinz Trient auf Deutsch wohl bald auch „Provinz Trento“. Freilich auf Kosten des Deutschen, aber dafür schön interlingual.
Cristian Kollmann