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Südtiroler „Poste Italiane“ auch in „Borgo Vittoria“

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Südtiroler „Poste Italiane“ auch in „Borgo Vittoria“

Ein erneutes Zeichen der Unfähigkeit hat die Postdirektion Bozen bewiesen. Der einst als großer Autonomieschritt gefeierte Südtiroler  Postdirektor ist nicht imstande, einen funktionierenden Postdienst zu garantieren. Laufend werden Postämter geschlossen, die Zweisprachigkeitspflicht missachtet, die Postangestellten überfordert, sogar die Briefmarken fehlen immer öfter. Nun scheint auch der Gebrauch der historischen Ortsnamen abhanden gekommen zu sein, kritisiert Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes.

Jüngstes Beispiel der Unfähigkeit ist die Werbung von „Poste Italiane“ im neuerschienenen  Telefonbuch „Weisse Seiten“: Dort befindet sich eine doppelseitige Werbung von  „Poste Italiane“  für die Postbank. Auf der rechten Seite werden die Postämter angeführt, die in Südtirol diesen Dienst versehen. Die Bezeichnung aller Ortschaften im deutschen Teil  ist dabei nur in italienischer Sprache, wobei die allermeisten bekanntermaßen auch noch faschistischen Ursprungs sind. Da gibt es das Postamt in „Soprabolzano, fraz. di Renon“ und jenes von „Borgo Vittoria, fraz. di Merano“.

Schwer zu finden sein wird das Postamt von „Luttago, fraz. di Valle Aurina“, da es sich laut Werbung in der Ahrntalstraße befindet. Richtigerweise aber befindet sich das Postamt von Luttach aber in der Ahrner Straße. Das Postamt Bolzano 4 wirtschaftet hingegen in der Fagostr. 27.

Die Sortierung sämtlicher Postsendungen außerhalb Südtirols in Verona war ein geschickter Schachzug der italienischen Post. Damit umgeht „Poste Italiane“ geschickt die Zweisprachigkeitspflicht. Wenn diese dem Südtiroler Postdirektor, Herrn Dr. Ferdinand Unterkircher, anscheinend kein Anliegen ist, so sollte er zumindest  an den Verlust der Arbeitsstellen denken, der durch die Postsortierung außerhalb  Südtirols entstanden ist.

Einen großen Werbeeffekt für den Tourismus hätte, wie im autonomen Åland schon lange Realität, der Druck eigener Briefmarken durch das Land Südtirol. Ob der derzeitige Südtiroler Postdirektor den Mut hat, dies in Rom endlich bei der anhaltenden Briefmarkenknappheit vorzuschlagen, wird sich zeigen.

Wieder einmal bestätigt sich mit der Post, was unsere Autonomie eigentlich wert ist, so der Südtiroler Heimatbund. Nach außen hat Südtirol einen eigenen Postdirektor und damit ist das Postwesen in Südtiroler Hand. In Wahrheit aber ist aber auch die Provinz Bozen Teil der italienischen Post, die nicht imstande ist, einen einigermaßen funktionellen Postbetrieb zu garantieren. Sehr oft scheitert es schon daran, eine geeignete Briefmarke zu erhalten. Damit zeigt sich auch an der Post, dass diese Autonomie nur eine Augenauswischerei ist.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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