Edinburgh/Schottland. In wenigen Stunden weiß man, ob Schottland nach fast 300 Jahren das Vereinigte Königreich verlassen und ein unabhängiger Staat wird. Doch auch wenn sich eine knappe Mehrheit für den Status quo entscheiden sollte, so hat die Abstimmung längst eine Lawine unter Europas Minderheiten ins Rollen gebracht. Ein Blick in Edinburghs Straßen und Gassen genügt um zu verstehen, welche Signalwirkung das Referendum ausgelöst hat.
Hunderte Katalanen, Basken, Sarden, Flammen und andere Minderheiten bzw. Völker ohne eigenen Staat säumen Schottlands Hauptstadt. Immer wieder hallt neben Dudelsackklängen und „Freedom“-Rufen das katalanische „Independencia“ durch die Straßen. Unzählige Reporter aus aller Welt berichten von diesem Fest der Demokratie.
Schottland hat schon bewiesen, was man mit Hartnäckigkeit, Geduld und Weitsicht erreichen kann; Spanien wird auf Dauer seine Verfassung nicht als Gefängnis missbrauchen und dem katalanischen Volk die Abstimmung über seine Zukunft vorenthalten können.
Stefan Zelger,
SÜD-TIROLER FREIHEIT
Freies Bündnis für Tirol