Sehr erfreut ist der Südtiroler Heimatbund, dass in Leifers der Schuldurchgang nach Maria Damian benannt wurde. Sie war nicht nur eine hervorragende Lehrerin, sondern auch Kuratorin der Kinderzeitschrift „Der kleine Postillon“,  so Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes. Mit diesen Heften wollte Kanonikus Gamper in der Faschistenzeit bereits bei den Kindern die Heimatliebe und die Tiroler Identität stärken. Es ist sehr erfreulich, dass ein mehrheitlich italienischer Gemeindeausschuss eine Frau ehrt, die sich für die deutsche Sprache und Kultur in Südtirol engagiert hat.

„Der kleine Postillon“ wurde 1924 von Kanonikus Michael Gamper gegründet, um der faschistischen Unterwanderung in den Südtiroler Schulen zumindest teilweise einen Riegel vorzusetzen. Herausgeberin war Maria Nicolussi. Sie war mit Kanonikus Gamper 1923 die Gründerin der sogenannten Katakombenschulen. Unter dem Synonym „Postmichl“ verfasste auch Gamper öfter kindgerechte, religiös-heimatliche Aufsätze im „Der kleine Postillon“.

Maria Dami, geboren 1887 in Trient, war Lehrerin und verstarb  1953 in Leifers.  Sie war eine einfühlsame Erzieherin an der Grundschule in Leifers.  Trotz Faschismus und Diktatur wurde sie eine enge Mitarbeiterin von  Kanonikus Michael Gamper und Kuratorin der Zeitschrift für Kinder “Der kleine Postillon”, deren erste Ausgabe auf das Jahr 1924 zurückgeht. Bereits nach der ersten Nummer wurde die Kinderzeitschrift verboten und konnte erst nach einem halben Jahr wieder erscheinen.

Es ist sehr erfreulich, dass ein Gemeindeausschuss, in dem 5 italienische- und ein deutscher Vertreter sitzen, einstimmig eine Welschtirolerin  ehrt, die sich für die deutsche Sprache und Kultur in Südtirol eingesetzt  hat. Für dieses mutige Zeichen einer echten Aufarbeitung der Tiroler Geschichte möchten wir der Bürgermeisterin  Frau Dr. Liliana Di Fede und dem gesamten Gemeindeausschuss von Leifers unsere Hochachtung aussprechen, so der Südtiroler Heimatbund.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes