Der Süd-Tiroler Landtag wird bereits diese Woche über einen Beschlussantrag der SÜD-TIROLER FREIHEIT zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes abstimmen. Nachdem Schottland aufgezeigt hat, dass die Durchführung der Selbstbestimmung völlig problemlos möglich ist und nun auch Katalonien die Weichen für ein Referendum stellt, gilt es die historische Gunst der Stunde zu nützen und auch für Süd-Tirol das Selbstbestimmungsrecht einzufordern.
Schottland hat in kürzester sehr viel erreicht. Vor 15 Jahren hatte das Land nicht einmal ein eigenes Regionalparlament, und jetzt hat es plötzlich über die Unabhängigkeit abgestimmt! Dies alles ohne Waffen, ohne Menschenrechtsverletzungen und ohne Brüche in der Gesellschaft.
All jene, die gebetsmühlenartig behaupten, dass man nicht gleichzeitig über Autonomie verhandeln und die Selbstbestimmung einfordern könne, mussten sich definitiv eines Besseren belehren lassen.
Erst durch die Forderung nach Unabhängigkeit wurde Schottland in die Lage versetzt, mit Großbritannien nun über die Ausgestaltung einer Maximalautonomie zu verhandeln.
Die bedingungslose Verbleib-bei-Italien-Politik der SVP hat hingegen dazu geführt, dass Süd-Tirol inzwischen täglich um die Kompetenzen der verbliebenen Restautonomie kämpfen muss.
Italien ist wirtschaftlich und politisch am Ende!
Niemand kann den Süd-Tirolern mehr erklären, warum die Selbstbestimmung in ganz Europa anwendbar ist und nur Süd-Tirol auf Gedeih und Verderb bei Italien verbleiben soll.
Italien wird das Abstimmungsverhalten im Süd-Tiroler Landtag ganz genau beobachten.
Wenn die SVP den Beschlussantrag niederstimmt und damit nicht nur die Angliederung Süd-Tirols an Italien als rechtmäßig bezeichnet, sondern auch die UN-Menschenrechtspakte und somit das Selbstbestimmungsrecht der Völker ablehnt, wird es für Italien keinen Grund mehr geben, die Autonomie noch länger zu respektieren.
Die SÜD-TIROLER FREIHEIT appelliert daher an die SVP, die Zukunft Süd-Tirols nicht aus parteipolitischen Gründen auf’s Spiel zu setzen.
Es gilt jetzt nicht Parteiinteressen zu vertreten, sondern zum Wohle des Landes — mit vereinten Kräften — für die Freiheit einzutreten.
Die historische Gunst der Stunde jetzt zu verschlafen, bedeutet vielleicht die letzte Chance auf Selbstbestimmung zu vergeuden.
Der Landtag wird über folgende Punkte abstimmen:
1)Der Süd-Tiroler Landtag unterstreicht, dass Süd-Tirol gegen den Willen der Bevölkerung vom Vaterland Österreich abgetrennt wurde und bezeichnet die unfreiwillige Angliederung Süd-Tirols an Italien als Unrecht.
2)Der Süd-Tiroler Landtag bekennt sich zu den UN-Menschenrechtspakten und bekräftigt das in Artikel 1 verankerte Selbstbestimmungsrecht der Völker auch für Süd-Tirol.
3)Der Süd-Tiroler Landtag spricht sich für die Durchführung des Selbstbestimmungsrechts in Süd-Tirol aus.
4)Der Süd-Tiroler Landtag fordert die Landesregierung auf, mit der italienischen Regierung in Verhandlungen zu treten, um nach dem Vorbild der Abstimmung in Schottland eine bindende Volksabstimmung durchzuführen, mittels derer die wahlberechtigte Bevölkerung von Süd-Tirol über die Zugehörigkeit Süd-Tirols zum italienischen Staat abstimmen kann.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT