Der Südtiroler Landtag hat einen Beschlussantrag der SÜD-TIROLER FREIHEIT über die Durchführung der Selbstbestimmung in Südtirol mehrheitlich abgelehnt. Mit ihrem Nein zu dieser demokratischen Maßnahme hat sich insbesondere die Südtiroler Volkspartei, selbst in Zeiten der Leerlaufautonomie, neuerlich als Garant für die Verbleib-bei-Italien-Politik hervorgetan.
Die SVP, aber auch Verdi & Co verharren immer noch in der Vorstellung, dass Grenzkorrekturen nur mit Krieg zu erreichen seien und die Selbstbestimmung der Bevölkerung nur dann zustehe, wenn diese vom Nationalstaat bereits so kleingekriegt ist, dass sie für eine Abstimmung nicht mehr die Kraft hat. Warum will man, in regelrecht trotzartiger Manier, nicht wahrhaben, was rundherum in Europa passiert? Die Selbstbestimmung in den nach Unabhängigkeit strebenden Regionen ist nicht mehr aufzuhalten, weder von der europäischen Union, noch von den Anhängern der Nationalstaaten mit ihren ach so unsichtbaren Grenzen.
Wenn nicht jetzt, wann dann sollte in Südtirol die Selbstbestimmung durchgeführt werden? Wenn die „Altoatesinisierung“ bereits so sehr grassiert, dass von Südtirol, geschweige denn von Tirol, nichts mehr übrig geblieben ist?
Cristian Kollmann