Archiv

Beschlussantrag: Kein Zwang zur Zusammenlegung von Altersheimen!

Allgemein, Anträge, Archiv, Landtag
Allgemein, Anträge, Archiv, Landtag
Archiv

Beschlussantrag: Kein Zwang zur Zusammenlegung von Altersheimen!

Gemeindeeigene Altersheime sollen angeblich aus Spargründen gezwungen werden, sich zu einem Konsortium zusammen- oder einer anderen Körperschaft wie Bezirksgemeinschaft anzuschließen, oder in einen öffentlichen Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste umgewandelt zu werden. Zahlreiche Gemeinden wehren sich, weil sie gezwungen würden, die Verwaltung zu stärken. Sie sind, so wie die Pflegedienstleiter auch, überzeugt, dass die Verwaltungskosten durch das Einsetzen von hierfür extra bezahlten Direktoren und Verwaltungsräten dermaßen steigen, dass in der Folge beim Personal eingespart werden muss. Das trifft dann in erster Linie die Heimbewohner, aber auch die Pflegekräfte, die weniger Zeit für die ihnen Anbefohlenen hätten und unter größerem Druck ihre Arbeit verrichten müssten! Angeblich sei man auf dem Weg, jenen nachzugeben, die möchten, dass der Heimdirektor die wichtigste Person im Alters- bzw. Pflegeheim wird!

Zur bisherigen Situation und Regelung: In den von den Gemeinden geführten Alters- und Pflegeheimen ist der jeweilige Bürgermeister ehrenamtlich rechtlicher Vertreter und Präsident, als Direktor fungiert der Gemeindesekretär, der dafür eine kleine monatliche Zulage erhält (ca. 500 Euro). Die Pflegedienstleitung übernimmt gleichzeitig die Strukturleitung. Deren Gehaltskosten werden vom Land (50 % Pflegedienstleitung) und von der Sanitätseinheit (50 % Krankenschwester) übernommen. Im Heim ist eine die Verwaltungsassistentin, häufig in Teilzeit, beschäftigt, welche die Verwaltungsangelegenheiten regelt. Beschlüsse und rechtliche Angelegenheiten werden vom Gemeindesekretär, der Jurist ist, und dem Gemeindeausschuss genehmigt und von den Verwaltungsassistenten der Gemeinde verschriftlicht. Die Lohnbuchhaltung wird vom Gemeindeverband durchgeführt.

Manche Pflegeheime haben in den letzten Jahren zusätzlich auch noch andere Gemeindedienste übernommen, um das Personal optimal zu nutzen: Schülermensen, Essen auf Rädern, Reinigungsdienste in anderen Einrichtungen der Gemeinde, z. B. Kulturhäusern oder Sportstätten (Turnhallen).

Durch die Einsparungen in der Verwaltung erwirtschafteten manche Pflegeheime sogar ein finanzielles Plus, so dass es möglich war, zusätzliche Pflegekräfte einzustellen. Dies ist zum Wohl der Heimbewohner, da das Pflegepersonal unter geringerem Arbeitsdruck steht. Das hat aber auch positive Auswirkungen auf das Pflegepersonal: weniger Krankenstände und längerer Verbleib im Arbeitsleben. Laut Statistik bleibt eine Pflegekraft durchschnittlich 7 Jahre in diesem Beruf.

In Deutschland, wo es nach Einführung der Pflegesicherung zu finanziellen Engpässen in Senioreneinrichtungen gekommen war, hat man den entgegengesetzten Weg eingeschlagen. Die Heime standen vor der Wahl, entweder in der Verwaltung oder in der Pflege zu sparen. Man entschloss sich, in der Verwaltung zu sparen, indem man sich zu größeren Verbänden zusammenschloss, um so nur einen einzigen Direktor für alle und eine gemeinsame Lohnbuchhaltung bezahlen zu müssen. Jeder Einrichtung steht eine Pflegedienstleitung vor, die gleichzeitig auch die Strukturleitung innehat. In Südtirol praktiziert dies laut Auskunft auch schon der Deutschorden mit den Seniorenwohnheimen in Eppan, Sonnenberg und Völlan sowie einigen Jugendheimen.

Der Südtiroler Landtag

spricht sich dafür aus, dass Strukturen, die gut arbeiten, so belassen werden, wie sie sind.

Er verpflichtet die Landesregierung, von jeglichem Druck oder Zwang zur Zusammenlegung genannter Strukturen, was die Stärkung der Verwaltung und in der Folge Mehrausgaben für die Verwaltung mit sich brächte, Abstand zu nehmen.

L.-Abg. Dr. Eva Klotz

L.-Abg. Sven Knoll

L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer

SÜD-TIROLER FREIHEIT – Landtagsklub

Untenstehend der Beschlussantrag als pdf-Datei:

Abstimmungsergebnis: Dieses wird nach Einlangen hier veröffentlicht.

Archiv, Bernhard Zimmerhofer, Beschlussantrag, Eva Klotz, Sven Knoll
Zimmerhofer fordert Rückbau der Mautstationen und Einführung eines zeitgemäßeren Zahlungssystems
Aktuelle Fragestunde November-Session: Militärareale im Aostatal

Das könnte dich auch interessieren