Der Josefitag muss endlich wieder als Landesfeiertag eingeführt werden, so der Südtiroler Heimatbund. Allerdings nicht auf Kosten des Pfingstmontags, sondern statt des „Fest der Republik“ am 2. Juni. Da Südtirol am 2. Juni 1946 nicht bei den Wahlen zur Entscheidung über Republik oder Monarchie mitstimmen durfte, hat dieser Feiertag bei uns ohnehin keine Berechtigung. Wir fordern Bischof Muser auf, nicht den Pfingstmontag zu opfern.
Der 2. Juni wurde bereits einmal im Jahre 1977 zusammen mit den kirchlichen Feiertagen Josefi, Fronleichnam, Christi Himmelfahrt und Peter und Paul abgeschafft. Er wurde 2001 wieder eingeführt. Es ging also 4 Jahre ohne einen Tag der Republik. Auch der Dreikönigstag am 6. Jänner wurde 1977 als Feiertag abgeschafft. Der damalige Staatspräsident Francesco Cossiga hat es damals erreicht, dass dieser hohe kirchliche Feiertag wieder 1986 eingeführt wurde. Sogar der 4. November, der noch immer von vielen Nationalisten als der Tag des Sieges über Österreich gefeiert wird, wurde mit dem Dekret vom 5. März 1977 abgeschafft. Auch dies hat Italien überlebt. Feiertage können also in Italien ohne weiteres abgeschafft bzw. eingeführt werden.
Bei der heutigen Pressekonferenz des Landeshauptmanns nach der Sitzung der Landesregierung war auch Bischof Ivo Muser anwesend. Der Kirchenvertreter hatte der Landesregierung vorgeschlagen, den 19. März zum Feiertag zu erheben. Diese Entscheidung wird vom Südtiroler Heimatbund begrüßt. Keinesfalls, so SHB Obmann Roland Lang, darf dafür aber der Pfingstmontag geopfert bzw. ein normaler Arbeitstag werden. Es ist schon eigenartig, wenn ein Kirchenvertreter kirchliche Festtage statt weltlicher Feiertage abschaffen will.
Südtirol ist nicht Italien – wie der Stiefelstaat seine Feiertage regelt, bleibt ganz ihm überlassen. Für Südtirol ist nach unserer Meinung der 2. Juni der überflüssigste Feiertag und der Josefitag ein sehr wichtiger.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes