Am 7. September 2014 jährte sich zum fünfzigsten Mal der feige Mord an Luis Amplatz. Bereits seit diesem Datum suchte der Südtiroler Heimatbund nach Unterstützung zur Benennung einer Straße in Innsbruck nach dem Freiheitskämpfer. Mehrere Südtiroler Landtagsabgeordnete, auch der Welschtiroler und der Südtiroler Schützenbund, sagten ihre Unterstützung zu. Vor Ort bot sich der Andreas Hofer Bund für Tirol an, die notwendige Aufklärungsarbeit bei den Innsbrucker Gemeinderatsmitgliedern zu betreiben. Der Antrag zur Namensgebung wurde vor einem Monat vom Innsbrucker Gemeinderat Mag. Markus Abwerzger eingebracht und am vergangenen Dienstag, etwas abgeändert, für gut befunden. Zur weiteren Behandlung wurde er an den Kulturausschuss weitergeleitet. Endgültig darüber abgestimmt wird im Frühjahr 2015.
Eigentlich war geplant, dass der aus Südtirol stammende, selbst gewesener politischer Häftling, und Innsbrucker Gemeinderat Helmut Kritzinger den Antrag stellt. Da er aber seit Wochen wegen eines Sturzes nicht an den Sitzungen des Gemeinderates teilnehmen kann, hat der Stadtparteiobmann der FPÖ den Antrag für eine Amplatz Straße im Innsbrucker Gemeinderat eingebracht. Unterstützt wurde er bei seinem Antrag auch durch die ÖVP. Der Antrag wurde angenommen und zur weiteren Behandlung an den Kulturausschuss weitergeleitet. Wahrscheinlich wird dieser einige Gutachten von Historikern über den Freiheitskämpfer und Mensch Amplatz einholen. Im Frühjahr wird dann der endgültige Beschluss für oder gegen eine Luis Amplatz Straße bzw. Platz im Gemeinderat von Innsbruck fallen.
Der Südtiroler Heimatbund hatte im Herbst in Absprache mit dem Andreas Hofer Bund für Tirol um Unterstützung für sein Vorhaben in Südtirol geworben. So hatte er alle deutschen und ladinischen Landtagsabgeordneten und verschiedene Südtiroler Verbände um Unterstützung gebeten. Alle Abgeordneten der Südtiroler Freiheitlichen sowie der SÜD-TIROLER FREIHEIT sicherten ihre Unterstützung zu. Ausgeschwiegen haben sich die Bürgerunion und die SVP Abgeordneten. Solidarisch erklärten sich auch der Welschtiroler und der Südtiroler Schützenbund.
Auch Einzelpersonen, wie der ehemalige Justizminister Dr.Hans R.Klecatsky, der ehemalige FAZ- Journalist und jetzige Gastprofessor an der deutschsprachigen Andrássy-Gyula-Universität in Budapest, Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Olt, die Innsbrucker Freiheitskämpfer Mag. Klaudius Molling, Dr. Herlinde Molling, Marcellus Jozef Pluijmaekers, Rechtberater für Flüchtlinge in den Niederlanden und Klaus Lintner aus Vomp unterstützen das Anliegen.
Luis Amplatz hätte sich so wie Sepp Kerschbaumer eine Straße die nach ihm benannt ist, verdient. Bereits 1977 wurde vom Innsbrucker Gemeinderat Dr. Ehrenberger ein Antrag gestellt der da lautete: “ Der Gemeinderat möge beschließen: Zum Gedenken an den Kampf Südtirols um Selbstbestimmung und das Überleben der deutschen Volksgruppe werden in Zukunft Straßen und Plätze in Innsbruck auch für diesen Kampf besonders verdiente Persönlichkeiten benannt.
Ein weiterer Antrag wurde von Dr. Steidl und Dr. Gschnitzer gestellt: „Der Gemeinderat möge beschließen: Nach dem im Dienste der Nächstenliebe verstorbene Innsbrucker Mitbürger Gerhard Klauda, welcher in Äthiopien eine Leprastation errichtet hatte, wird eine Straße benannt, ebenso nach Josef Kerschbaumer, Luis Amplatz, Franz Höfler und Anton Gostner.
Sepp Kerschbaumer bekam eine Straße, die übrigen wurden in eine Evidenzliste möglicher Kandidaten für eine spätere Straßenbenennung aufgenommen. Wir haben uns anlässlich seines 50. Todestages um eine Benennung einer Straße für Luis Amplatz bemüht und hoffen auf Unterstützung seitens vieler Innsbrucker Gemeinderäte.
Aus verständlichen Gründen lehnt der SHB eine Amplatz Straße in Bozen, der Geburtsstadt des Freiheitskämpfers, ab. Sie wäre bei der derzeitigen Zusammensetzung des Gemeinderates auch nicht verwirklichbar. Diese Stadt besitzt außerdem zahlreiche faschistische Straßennamen: Siegesplatz, Pater Reginaldo Giuliani Straße, Amba Alagi Str. usw. .Die Benennung einer Straße nach Luis Amplatz bei Weiterbestehen dieser faschistischen Namen wäre wie eine Faust aufs Auge!
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes