Helmuth Renzler von den SVP-Arbeitnehmerinnen (Helmuth klingt ja auch echt weiblich) ist zuzustimmen, wenn er sagt, daß die Selbstbestimmung „kein Tabu“ sein darf. Dann aber staunt selbst der gelernte Südtiroler über die neue Variante, die er zum langweiligen SVP-Dauersager „Selbstbestimmung ist pöse, pöse, pöse“ hinzuzufügen weiß.
Renzler, der soeben hellseherische Fähigkeiten entdeckt haben muß, berichtet dem staunenden Volk in der Tageszeitung vom 15.11.: „Denn auch wenn wir die Selbstbestimmung ausriefen, die Probleme täten wir damit nicht lösen. Ich wage zu behaupten, daß wir dann noch mehr arme Leute hätten. Und ich bin auch nicht überzeugt, daß es den Nordtirolern viel besser geht als uns“.
Keine Sorge Helmuth, den Nordtirolern geht es sogar garantiert viel besser: sie leben nämlich ohne Italien. Fahr über die Grenze, die es ja angeblich nicht mehr gibt, und frag sie. Aber, lieber Helmuth, Du hast natürlich recht, es gibt Nordtiroler, denen es nicht so gut geht wie Dir. Ein Nordtiroler Landtagsabgeordneter bekommt nämlich nur 6.500 Euro brutto im Monat, Du hingegen 14.000 Euro. Für mich ein guter Grund mehr, Italien und der SVP von Herzen Adieu zu sagen und jetzt und heute für die Unabhängigkeit Südtirols einzutreten.
Gertraud Gstrein