Der Toponomastikexperte der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Cristian Kollmann, zeigt sich erfreut darüber, dass im neuen Fahrplan des Verkehrsverbundes Südtirol auf der Übersichtskarte des Liniennetzes die Namen für Orte in Ladinien ausschließlich auf Ladinisch angegeben sind.
Kollmann wundert sich jedoch darüber, dass dieses Prinzip der Einnamigkeit für Orte außerhalb Ladiniens nicht angewendet wird und fragt: „Warum dürfen auf der Übersichtskarte die ladinischen Ortsnamen ohne die deutschen und italienischen auskommen, nicht jedoch die deutschen Ortsnamen ohne die so genannten ‚italienischen‘? Wenn die exonymischen, d.h. nicht ortsüblichen Namen für Ladinien offenbar verzichtbar sind, warum sind sie es dann nicht auch für Orte im übrigen Süd-Tirol, zumal es sich bei diesen doch nur zu über 90 % um tolomeisch-faschistische und pseudoitalienische Konstruktionen handelt?“
Die SÜD-TIROLER FREIHEIT hat eine diesbezügliche Anfrage in den Landtag eingebracht und erwartet sich eine neuerliche Diskussion über die kulturhistorische Bedeutung der Toponomastik und die Sinnhaftigkeit von faschistischem Namen- und Gedankengut.
Cristian Kollmann