In Süd-Tirol besteht der Trend, Straßen und Schulen umzubenennen, wenn sich herausstellt, dass diese nach Personen benannt wurden, die dem Nationalsozialismus nahestanden. Doch was ist mit den weitaus zahlreicheren Bezeichnungen von Straßen, Schulen und Kasernen, in denen Anhänger des italienischen Faschismus verewigt wurden?
Ein jüngeres Beispiel ist die Ezra-Pound-Straße in der Gemeinde Tirol. Pound, der mehrere Jahre auf der Brunnenburg verweilte und dort auch dichterisch tätig war, war ein Fürsprecher Mussolinis und hegte für ihn und den italienischen Faschismus eine Sympathie – selbst nach 1945! Da ist es sicher kein Zufall, dass Ezra Pound Pate steht für die nationalistisch-rechtsextreme und Mussolini verehrende Bewegung „CasaPound“.
Fragen an die Landesregierung:
- Wie steht die Landesregierung zur ideologischen Ausrichtung Ezra Pounds und besonders zur Tatsache, dass er sich vom italienischen Faschismus nie distanziert hat?
- Zwar liegt die Zuständigkeit für die Benennung von Straßen mittlerweile bei den Gemeinden, aber akzeptiert es die Landesregierung, dass in Süd-Tirol der Faschismusanhänger Ezra Pound in einem Straßennamen zu Ehren kommt?
Bozen, 19. Jänner 2015
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle
L.-Abg. Sven Knoll
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer
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