Mit Verwunderung nimmt der Südtiroler Heimatbund die Aussagen von Landeshauptmann Kompatscher in der Mittwoch Ausgabe der Tiroler Tageszeitung zur Kenntnis, so Obmann Roland Lang. Kompatscher wörtlich: „Es besteht die Gefahr, dass uns die Debatte mehr schaden könnte, als sie uns Nutzen bringt“. Wenn Kompatscher, so wie bei der Begnadigung der Südtiroler Freiheitskämpfer, wieder einmal die faule Ausrede abgibt, darüber reden könnte dem Anliegen schaden, so muss sich jeder ernsthaft die Frage stellen, wozu dieser Politiker wie ein gehetzter Hase von Termin zu Termin eilt.
In der Fastenzeit ist es Brauch, dass sich Menschen bereit erklären, auf schlechte Gewohnheiten zu verzichten. Es wäre begrüßenswert, wenn der Landeshauptmann der Gewohnheit der faulen Ausreden abschwören würde. Denn allzu leicht sind sie durchschaubar.
Wenn er nicht den Mut hat, in Rom die Begnadigung der Südtiroler Freiheitskämpfer zur Sprache zu bringen und in Wien den Wunsch nach der doppelten Staatsbürgerschaft, so soll er das offen zugeben. Ob er aber dann der geeignete Politiker ist, die Anliegen der Tiroler südlich des Brenners in Wien und Rom zu vertreten, kann dann nur mit Nein beantwortet werden.
Die Südtiroler wissen, dass laut der im Auftrag des SHB durchgeführten Umfrage 83% der Österreicher hinter der Forderung der doppelten Staatsbürgerschaft stehen. Um diese Willensäußerung werden weder ein Landeshauptmann noch die Wiener Politiker auf Dauer herumkommen.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes