Für ein touristisch hoch entwickeltes Land wie Süd-Tirol ist es von außerordentlicher Wichtigkeit, dass Infrastrukturen wie die Post gut funktionieren. Tatsächlich jedoch wird die Qualität dieses Dienstes immer schlimmer: Briefe kommen häufig zu spät oder gar nicht an, und in vielen Filialen sind keine Briefmarken erhältlich. Zweisprachigkeitsbestimmungen werden von der Post oft ignoriert, da das in Süd-Tirol tätige Personal nicht im Land selbst, sondern von Mestre oder Verona aus verwaltet wird.
Hinzukommt, dass die italienische Post in Süd-Tirol immer mehr Stellen abbaut, und auch kleine Postämter müssen immer öfter ihre Tore schließen. Jüngstes Beispiel: In den kommenden zwei Monaten werden die Postämter von Steinmannwald bei Leifers und Laag bei Neumarkt geschlossen.
Die Tendenz ist klar erkennbar: Insgesamt wird der ländliche Raum Stück für Stück durch Schließung von wichtigen Infrastrukturen geschwächt, zum Einen durch den Staat (Bezirksgerichte, Post etc.) zum Anderen durch das Land selbst (Geburtenstationen). Der Erhalt peripherer Strukturen für Süd-Tirol ist aber von größter Bedeutung, um der Abwanderung in vielen Gemeinden entgegen-zuwirken.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Beschlussantrag:
- Der Süd-Tiroler Landtag fordert die Süd-Tiroler Landesregierung auf, mit der Regierung in Rom innerhalb des laufenden Jahres in Verhandlung zu treten, damit sämtliche Dienste, Personal und Infrastrukturen der italienischen Post vom Staat an das Land übergehen.
- Der Süd-Tiroler Landtag fordert die Süd-Tiroler Landesregierung auf, nach dem Übergang der Post an das Land die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in der Peripherie Postämter erhalten bleiben, indem der Postdienst auch in Geschäften (z.B. Tabaktrafiken oder Lebensmittelgeschäften) angeboten werden kann.
Bozen, 19. Februar 2015.
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer
L.-Abg. Sven Knoll
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle