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Heimatbund erhält historische Handschellen und erneuert Bitte um Überlassung von Gegenständen des Freiheitskampfes

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Heimatbund erhält historische Handschellen und erneuert Bitte um Überlassung von Gegenständen des Freiheitskampfes

Der Südtiroler Heimatbund möchte sich auf diesem Wege bei den Neffen des Freiheitskämpfers Hans Stieler für die Überlassung der historischen Handschellen sowie der Fahne von Sepp Kerschbaumer bedanken, so Obmann Roland Lang. Die gleichen Handschellen mussten Hans Stieler und viele andere Freiheitskämpfer nach ihren Verhaftungen tragen. In ihren Reihen wurden sie ironisch auch „Pulswärmer“ genannt.

Die weiß- rote Fahne bekam die Stieler-Mutter zu Weihnachten 1957, im Beisein von Luis Amplatz, von Sepp Kerschbaumer geschenkt. Als symbolisches Andenken anlässlich des kurz vor Weihnachten zu Ende gegangenen ersten Prozesses gegen die sogenannte „Stieler-Gruppe“. Sie trägt in der rechten Ecke den von ihm selbst hinaufgenähten Namen „Kerschbaumer“.

Die Handschellen erhielt Hans Stieler von einem pensionierten Carabiniere geschenkt. Gott sei Dank auch den Schlüssel dazu! Stieler erinnerte sich beim Zeigen der Handschellen oft daran, dass es auch bei den damaligen Carabinieri gute und schlechte Staatsdiener gab. So verschraubten einige Beamte die Fesseln, die ein Häftling manchmal stundenlang tragen musste, so fest, dass sie schlimme Schmerzen verursachten. Andere wiederum zogen sie nur so fest wie nötig an.

Der Südtiroler Heimatbund nimmt die Überlassung der Handschellen zum Anlass, seine Bitte zu erneuern, ihm Briefe, Aufzeichnungen und Ähnliches aus dem Freiheitskampf der 1960er Jahre zu überlassen. Die Jahre mit Attentaten, Morden, Folterungen und Kerker, stellen einen der wichtigsten Teile der neueren Tiroler Geschichte dar!

Damit Unterlagen, Briefe, Folterbriefe, Stellungnahmen, Tagebücher, Flugzettel, Fotos, auch von Begräbnissen, Gegenstände, welche für Aktionen verwendet wurden, selbstgenähte Tiroler Fahnen usw. nicht verloren gehen, ersucht der Südtiroler Heimatbund all jene, die im Besitz solcher Dinge sind und sie weitergeben können, sich zu melden. Seit mehreren Jahren werden diese für die geplante Ausstellung „Süd-Tiroler Freiheitskampf“ in Bozen zusammengetragen. Der SHB ist gerne bereit, das Material auch nur zu fotokopieren bzw. zu fotografieren. Aber auch ein Kauf ist möglich!

Bitte helft mit, dass diese Zeitdokumente nicht verloren gehen!

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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