Vor wenigen Tagen wurden in Gries drei Linksaktivisten von einer Bande neofaschistischer Gewalttäter verprügelt. Wieder einmal zeigt sich deutlich, dass Bozen ein Faschismusproblem hat, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes Roland Lang.

Drei junge Männer wurden aufgrund ihrer linken politischen Einstellung am Abend des 17. März von sechs bis acht Rechtsextremen zuerst als „Zecken“ beschimpft, danach attackiert und verletzt. Mindestens zwei der Täter sollen Casapound-Sympathisanten sein.

„Diese Gewalttat ist absolut inakzeptabel. Hoffentlich werden die Schläger schnell ausfindig gemacht und verurteilt. Den drei Opfern spreche ich meine Solidarität aus und wünsche ihnen eine baldige Genesung.“ schreibt der SHB in einer Aussendung.

Eigentlich sollte der antifaschistische Grundkonsens das Grundgerüst für ein friedliches Miteinander in Bozen sein. Bei genauerem Hinsehen aber zeigt sich wieder einmal klar, dass der Faschismus in Bozen weiterhin salonfähig bleibt.

„Es ist die traurige Realität, dass in Bozen nicht nur faschistische Straßennamen beibehalten und faschistische Denkmäler aufwendig restauriert werden, sondern auch, dass ein gefährlicher Verein wie Casapound seit Jahren sein Unwesen treiben darf. Die führenden Köpfe von Casapound sind nicht nur wegen Verherrlichung des Faschismus, sondern auch wegen Körperverletzung vorbestraft. So darf man sich nicht wundern, dass genau von diesem Milieu wieder einmal Gewalt ausgeht.“ erklärt Lang.  „Wie wenig das sogenannte ‚Siegesdenkmal‘ entschärft wurde, sieht man übrigens nicht nur daran, wie sehr sich Casapound über die Öffnung des Faschistentempels gefreut hatte, sondern auch, dass der tätliche Übergriff auch noch ausgerechnet in der Nähe des Denkmals verübt wurde.“

Der Südtiroler Heimatbund macht seit Jahren immer wieder auf die gefährlichen Umtriebe der modernen Faschisten aufmerksam. Wegschauen bringt nichts, Faschismus muss aktiv bekämpft werden!

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes