Dank der suggestiven Fragestellungen durch den Landesbeirat für Eltern sprechen sich rund 28 % der befragten Eltern für einen mehrsprachigen Kindergarten und sogar rund 50 % für den Immersionsunterricht an den Schulen, beginnend mit der Volksschule, aus.
Klingt im ersten Moment auch nachvollziehbar, denn je früher und öfter ein Kind mit einer anderen Sprache in Kontakt kommt, um so besser – würde man meinen. Offenbar ist vielen Befragten entgangen, dass der Landesbeirat für Eltern mit seiner Umfrage eine sprachpopulistische Schiene fährt. Bei dieser geht es darum, unter dem Deckmantel der Mehrsprachigkeit, der italienischen Sprache in Kindergarten und Schule langsam, aber sicher Tür und Tor zu öffnen und das Deutsche subtil zurückzudrängen. Hat sich von den Befragten nie jemand die Frage gestellt, warum sich die Initiatoren für die italienische Sprache so sehr ins Zeug legen, während sie die Wichtigkeit für das Erlernen der deutschen Muttersprache, gerade in einem Staat, in dem diese eine Minderheitensprache darstellt, gerne ignorieren?
Diese Mehrsprachigkeitspopulisten und Italianisierungsfanatiker werden sicher auch in Zukunft scheinbar seriöse Kampagnen erdenken, damit sie ihr Ziel, nämlich die Abschaffung des Artikels 19 des Autonomiestatuts, der den Südtirolern den muttersprachlichen Unterricht zusichert, endlich erreichen.
Cristian Kollmann