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Studienfahrt nach Graubünden: Italienischsprachige Schweizer brauchen keine erfundenen Ortsnamen.

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Studienfahrt nach Graubünden: Italienischsprachige Schweizer brauchen keine erfundenen Ortsnamen.

Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, hat diese Woche an einer Studienfahrt des Landtages nach Graubünden teilgenommen und sich dort über die gesetzlichen Grundlagen und die praktische Anwendung  der Ortsnamen informiert.

Die Regelung in der Schweiz zeigt deutlich, dass erfundene Namen keine Basis für ein friedliches Zusammenleben sind und nur die Trennung der Sprachgruppen fördern. Die Italiener in der Schweiz zeigen, wie es funktioniert, denn diese respektieren die Geschichte und Besiedlung des Landes und benötigen keine erfundenen Ortsnamen.

Im Schweizer Kanton Graubünden leben drei Sprachgruppen. 68 Prozent sprechen Deutsch, 15 Prozent Rätoromanisch und 10 Prozent Italienisch (7 Prozent sprechen eine andere Sprache). Dabei gilt das Territorialprinzip für alle  Gemeinden. Dort wo mehrere Sprachgruppen in einer Gemeinde leben, gibt es Ortsbezeichnungen in mehreren Sprachen, in den anderen Gemeinden nur einsprachige Namen. In allen Fällen werden jedoch nur historisch belegbare Namen verwendet und nie neue Bezeichnungen erfunden.

Im Gespräch mit italienischsprachigen Abgeordneten des „großen Rates“ zeigten sich diese verwundert darüber, dass viele Italiener in Süd-Tirol an den faschistischen, italienischklingenden Namen festhalten. „In der Schweiz wäre das undenkbar, das würde ja eine Verfälschung der tatsächlichen Besiedlung bedeuten“, so ein Abgeordneter wörtlich.

Der Umgang mit den Ortsnamen im Kanton Graubünden bildet eine gute Diskussionsgrundlage, um auch in Süd-Tirol eine gerechte Lösung zu finden.

Die Verwendung historisch gewachsener Namen, unter Berücksichtigung der tatsächlichen Besiedlung, ist eine Mischung zwischen historischer Lösung und Prozentlösung, die für Süd-Tirol bedeuten würde, dass überall dort, wo Italiener heute leben, auch historisch belegbare italienische Namen verwendet würden. In den Gebieten, wo es jedoch keine Italiener gibt, würde es nur deutsche und ladinische Namen geben.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT

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