Dass nun auch die SVP gemeinsam mit Partisanenabordnungen marschiert, ist schon erstaunlich. Dazu einige Daten zur Erinnerung: Am 23. März 1944 sterben 33 Südtiroler (Bozner Polizeiregiment) bei einem Partisanenanschlag in Rom. Beim Zusammenbruch der Südfront kommen viele Südtiroler beim Rückzug über die Berge durch Partisanen ums Leben. Am 15. Mai 1945 werden fünf Grödner Väter bei einem Partisanenüberfall verschleppt und ermordet. Bis hinein in den Herbst 1945 terrorisierten derlei Gruppen ganz Südtirol (es gab auch Tote), denen die Leute schutzlos ausgeliefert waren (aus Zeitgeschichte Tirols Band 7, Kapitulation in Paris).
Wie können da Südtiroler bei solchen „Feigenblatt“- Aufmärschen, im Schatten aufpolierter Faschistenrelikte, mitmarschieren? Vergessen darf an auch nicht, dass nach Kriegsende – unter dem Präfekten De Angelis – die Ausgrenzung wie gehabt weiterging. Für Südtiroler gab es weder Wohnungen noch Arbeit, den Rückoptanten wurde die Heimkehr mit allen Mitteln erschwert bzw. verhindert.
70 Jahre danach: Tolomei kann vom Montaner-Hochsitz aus auf die Vollendung seines Lebenswerkes „Alto Adige“ in ewiger Seligkeit herabschauen!
Ivo Hechensteiner
St. Pauls