Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet die Kritik an den Bozner Neofaschist und Neogemeinderat Andrea Bonazza als durchwegs gerechtfertigt, ortet in dieser jedoch gleichzeitig mitunter antifaschistische Heuchelei.
Kollmann wörtlich: „Eine Reihe jener Politiker, die zu Recht mit dem Finger auf Bonazza zeigen, sollten sich konsequenterweise fragen, was sie selbst zur Entfaschistisierung Südtirols bisher beigetragen haben.“ „Haben sich diese ach so antifaschistischen Politiker je für die Entfernung der faschistischen Symbole eingesetzt? Haben Sie je für die Abschaffung der faschistisch belasteten und pseudoitalienischen Orts- und Flurnamen gekämpft?“, fragt Kollmann und schreibt weiter: „Der Faschismus hat in Südtirol viele Gesichter und Nuancen: Faschismus à la CasaPound ist gewiss die extremste Form dieser Ideologie, doch es grassiert auch eine Faschismus-light-Ideologie, die man noch treffender als Pazifaschismus bezeichnen könnte. Diese neue Ideologie hat sich nicht nur in den italienischen Rechtsparteien, sondern auch in manchen italienischen und altoatesinischen Linksparteien bis hin zur SVP tief oder minder tief eingegraben. Sie zielt darauf ab, die faschistischen Symbole sowie die tolomeisch-faschistischen Orts- und Flurnamen als kulturelle Bereicherung, ja mehr noch, als friedenserhaltende Maßnahme zu reinterpretieren und die Südtiroler weiterhin zwangszubeglücken und zu manipulieren.“
Abschließend hält Kollmann fest: „Der einzige Unterschied zwischen den Hardliner- und Softlinerfaschisten besteht eigentlich nur darin, dass die einen Mussolini, Tolomei & Co direkt, die anderen indirekt honorieren. Beides ist eines demokratischen und antifaschistischen Landes mitten in Europa nicht würdig!“