Nun ist er wieder da, am kommenden Dienstag, der 2. Juni, Tag der Gründung der ital. Republik im fernen 1946. Er wurde im Jahre 2003 über Nacht wieder zum gesetzlichen Staatsfeiertag erklärt und wird seitdem jedes Jahr mit viel Pomp und Glamour staatsweit gefeiert. Wo blieb bzw. bleibt da der Aufschrei der Wirtschaft wegen der „verlorenen“ Arbeitszeit? Der Südtiroler Heimatbund erwartet sich endlich zumindest die Wiedereinführung von Josefi, unseres Tiroler Landespatrons, so Obmann Roland Lang.
Ursprünglich war auch der 2. Juni abgeschafft worden, zusammen mit Josefi, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Peter und Paul und dem Tag der nationalen Einheit am 4. November. Heute weiß man, dass es der Wirtschaft nie etwas gebracht hat.
Josefi oder Fronleichnam haben es z.B. bis heute nicht geschafft, dass sie wieder zu Feiertagen wurden. Anscheinend ist uns der Tag der ital. Republik wichtiger. Vielleicht auch deshalb, weil Südtirol, dessen politische Zugehörigkeit noch unsicher war, beim Referendum 1946 nicht mitentscheiden durfte.
Somit wird auch heuer der eigentliche Fronleichnamstag am Donnerstag, 4. Juni in Südtirol wieder nur ein Werktag sein, während er in Nord-und Osttirol als richtiger Feiertag erhalten geblieben ist.
Auch in zahlreichen anderen Ländern ist Fronleichnam als gesetzlicher Feiertag geblieben. Sogar in Kroatien oder Polen.
Man redet immer wieder groß daher von der Europaregion Tirol. Solange im südlichen Teil Tirols so mancher Feiertag nur Werktag ist, sind wir von einer sichtbaren Europaregion Tirol noch weit entfernt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Landesregierung und auch die Kirche, sowie die Parlamentarier in Rom werden aufgefordert, dieses langjährige Anliegen endlich konkret umzusetzen, damit es nicht immer nur bei leeren Lippenbekenntnissen bleibt.
Feiertage sind Weltkulturerbe. Wann werden unsere Feiertage endlich wieder eingeführt?
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes