Der Landtag konnte dem Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit, mit dem die SMG angewiesen werden sollte, in der Tourismuswerbung nur noch die historisch fundierten Orts- und Flurnamen zu verwenden, wenig abgewinnen.
Dieter Steger kommentierte: „Ja, wenn Wissenschaftler Tourismus machen, dann ist das relativ schwierig.“ Hier der Gegenkommentar eines Wissenschaftlers: Ja, wenn sich den Politikern die Wissenschaft nicht erschließt, dann wäre es das Mindestmaß, diese zu respektieren, statt abschätzig über sie zu urteilen.
Groß zu Wort kam Steger auch in der „Dolomiten“ vom 11. Juni: „Der Köder muss nach Fisch schmecken und nicht nach Fischer.“ Zu Stegers Verteidigung muss gesagt werden, dass er falsch zitiert wurde. Tatsächlich sagte er im Landtag: „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Fischer.“ Mit pseudoitalienischen Orts- und Flurnamen meint Steger also, die fremdsprachigen Feriengäste zu ködern. De facto werden sie jedoch in die Irre geführt, und am Ende wundern sie sich, dass in Südtirol sogar Deutsch gesprochen wird.
Aber geht es nach den verantwortlichen Politikern, sollte dies bald wohl auch nur noch der Vergangenheit angehören. Benvenuti in Alto Adige – Italia!
Cristian Kollmann