Enttäuscht zeigt sich die Süd-Tiroler Freiheit in Prad von der ersten Gemeinderatsitzung. Der neue Bürgermeister Karl Bernhart von der Bürgerliste habe sich zwar bemüht, mit jeder Fraktion Gespräche zu suchen, jedoch brach er gleich zwei Wahlversprechen bei der ersten Gemeinderatssitzung. Seine Ankündigung, alle Fraktionen im neuen Ausschuss einzubinden, ging genauso in Luft auf wie seine langjährige Forderung, den Gemeindeausschuss nicht aufzustocken. Für die Süd-Tiroler Freiheit ist damit klar, dass ihr die Aufgabe einer konstruktiven Oppositions- und Kontrollkraft im neuen Gemeinderat zukommt.
„Als erstes möchte ich mich im Namen der Süd-Tiroler Freiheit recht herzlich bei den Wählern bedanken, denn die Listenstimmen konnten gegenüber den letzten Gemeindewahlen nahezu verdreifacht werden“, so das Fazit von Alfred Theiner, gleichzeitig Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau. „Leider wurde das dritte Mandat denkbar knapp um nur zwei Stimmen verfehlt. Somit zogen Ronald Veith und ich in den Prader Gemeinderat ein.“
Durch den unerwarteten Wahlausgang wurden in Prad viele Karten neu gemischt. Das alte System, wonach alle Posten schon vorher vergeben werden, wurde abgewählt. Natürlich wäre auch die Süd-Tiroler Freiheit gerne im neuen Ausschuss vertreten gewesen um sich dort direkt einbringen zu können; man will nun aber keine Fundamentalopposition betreiben, sondern sachlich zu Themen abstimmen und sich konstruktiv für die Gemeinde Prad einsetzen.
„Auffällig an der ersten Gemeinderatsitzung waren die wenigen Wortmeldungen. Die Aufforderung der Süd-Tiroler Freiheit, den Vorschlag für den neuen Ausschuss offen zu diskutieren, wurde mit der Bemerkung abgetan, dass im Vorfeld schon alles diskutiert worden sei. Dies soll hoffentlich kein Vorbote dafür sein, dass sich die neue Koalition nun alles im stillen Kämmerlein ausschnapst“, zeigt sich Theiner kritisch.
Um zu sehen, wie groß die Mehrheit im neuen Gemeinderat nun wirklich ist, forderte die Süd-Tiroler Freiheit eine geheime Abstimmung. Dieser Vorschlag fand keine Unterstützung und so ergab die Abstimmung per klassischen Handaufheben 14 Stimmen für den Ausschuss, eine Enthaltung und zwei Gegenstimmen der Süd-Tiroler Freiheit. „Dabei sah man klar, dass einigen SVP-lern das Aufheben nicht so leicht gefallen ist und in diesem Sinne eine geheime Abstimmung wohl ein anderes Ergebnis gebracht hätte“, so Alfred Theiner von der Ortsgruppe Prad abschließend.
Dr. Alfred Theiner
Süd-Tiroler Freiheit, Ortsgruppe Prad