Die jüngste Posse um die Anzahl der Prüfungsfächer bei der Matura führt Süd-Tirol wiederholt vor Augen, welche Schwierigkeiten mit der Zugehörigkeit zum italienischen Chaos-Staat verbunden sind. Dies zeigt sich auch bei der Berufsmatura. Dieser Tage wird diese zum ersten Mal abgenommen, was einer deutlichen Aufwertung der dualen Ausbildung gleichkommt. Gleichzeitig erinnert die Süd-Tiroler Freiheit aber auch daran, dass noch immer fast 60 (!) Arbeitsfelder von der Berufsmatura ausgeschlossen sind.
„Für viele junge Menschen, die nach der dreijährigen Lehre die Matura machen möchten um weiterführende Fachhochschulen oder Universitäten zu besuchen, stellt die Berufsschule damit eine Sackgasse dar. Die Autonomie stößt nicht nur im Bildungsbereich an ihre Grenzen“, kritisiert Stefan Zelger, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit. Bisher können nur Absolventen einer vierjährigen Berufsschule das Angebot Berufsmatura nutzen. „Damit das vielgelobte duale Ausbildungssystem auch in Zukunft ein Erfolgsmodel bleibt, muss die Berufsmatura aber allen Lehrlingen, die diesen Weg beschreiten möchten, möglich gemacht werden.“
Die Bewegung erkennt Landesrat Achammers Bemühungen für eine Ausweitung der Berufsmatura auf alle Berufssparten an und fordert ihn auf, sich weiterhin mit Nachdruck dafür einzusetzen. „Da das Land in den Bereichen Schule und Lehrlingswesen aber nur sekundäre Gesetzgebungsbefugnisse hat, und Italien keine duale Ausbildung kennt, bremst der Staat die fortschrittlichen Ansätze Süd-Tirols aus. Der Stiefel erweist sich einmal mehr als Klotz am Bein“, so Stefan Zelgers abschließendes Fazit.
Stefan Zelger,
Fraktionssekretär und Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit