Rund um das gesamte historische Tirol will der Welschtiroler Stefan Frenez, Architekt, Heimatpfleger und in Tiroler kulturgeschichtlichen und –politischen Vereinigungen engagiert, zu Fuß wandern, um die Einheit des Landes zu betonen und das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu unterstreichen.
Das ehrgeizige, mehr als fünfundzwanzig Jahre alte, aufgrund familiärer Umstände bis jetzt noch nie realisierte Projekt startet am kommenden Freitag, 3. Juli, um 15 Uhr beim historischen Grenzstein zwischen der Gefürsteten Grafschaft Tirol und der Republik Venedig, später (bis 1918) zwischen Österreich und Italien, in Mama d‘Avio. Verschiedene Persönlichkeiten aus allen Landesteilen werden Frenez, der für ungefähr 1.750 Meter entlang der Grenzlinie mitten in der Etsch schwimmen wird, mit den besten Wünschen verabschieden bzw. auf der ersten Kurzetappe bis zum nächsten historischen Grenzstein südlich von Borghét (Borghetto) begleiten. Im Laufe dieses Sommers (soweit die meteorologische Lage es erlaubt) will der Oberschullehrer Stefan Frenez, der dafür die Sommerferien einsetzt, die südöstliche Grenze Tirols erwandern, in den nächsten drei Jahren folgen der nordöstliche, der nordwestliche und der südwestliche Abschnitt, immer wieder streckenweise begleitet von Gleichgesinnten.
Die “Rund um Tirol”-Wanderung soll in der Absicht von Stefan Frenez auch Anlass sein, einen Europäischen Wanderweg “Europa-Region Tirol 1 – ERT 1” vorzuschlagen.
Zwei andere Europäische Wanderwege, und zwar “Europa-Region Tirol 2 – ERT 2” (West-Ost, Arlbergpass bis Nikolsdorf a. d. Drau, grossteils entlang der heutigen Staatsgrenze Österreich/Italien), und “Europa-Region Tirol 3 – ERT 3”(Nord-Süd, Kufstein am Inn bis Borghét an der Etsch, entlang historischen Tiroler Nord-Süd-Wege),werden anlässlich eines folgenden Teils des Projekts, nämlich des furs Jahr 2019 geplanten Projekts “Tirol kreuz und quer” vorgeschlagen werden.
Während seiner Wanderung “Rund um Tirol” wird Stefan Frenez mit Menschen aller Bevölkerungsschichten zusammentreffen, um mit ihnen über Tirol in allen seinen Facetten zu sprechen. Es geht ihm um Themen wie Umwelt, Landschaftsschutz, Berglandwirtschaft, Tourismus, nachhaltige Entwicklung, Kultur und Kunst, historische regionale Sprachen und Mehrsprachigkeit, Identität, Geschichte, Anerkennung derBevölkerung aller historischen Sprachgruppen des historischen Südtirol, vom Brenner bis Borghét, als Tiroler-Österreichische Minderheit innerhalb der italienischen Staatsgrenze, doppelte Staatsbürgerschaft, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Europa der Völker und Regionen, neue Völker(ein)wanderungen, usw.
Das Projekt „Rund um Tirol“ kann an die von Reinhold Messner im Jahr 1991 durchgeführte Umrundung Südtirols erinnern. Im Gegensatz zu Messner umwandert Frenez aber nicht nur das vor 100 Jahren durch einen Krieg samt Welsch-Süd-Tirol aus Tirol herausgelöste heutige Süd-Tirol, sondern das gesamte, Jahrhunderte bestehende historische Tirol mit seinen drei Sprachgruppen und seiner gemeinsamen Geschichte und Kultur der Autonomie und der Selbstregierung seiner Gemeinschaften.
Stefan Frenez ist Mitgründer und Obmann des Heimtpflegevereins „Land im Gebirge – Tiroler Heimat / Terra tra i monti – Heimat tirolese / Raion anter l creps – Heimat tiroleisa“, Altobmann und Vorstandsmitglied der Michael-Gaismayr-Gesellschaft Trient und Initiator des schon einberufenen Komitees für die Wiedergründung des Alpenvereins im Welsch-Süd-Tirol.