Gleich mehrere Anfragen für die nächste Landtagssession hat die Süd-Tiroler Freiheit heute im Landtag deponiert. Der Bewegung geht es dabei um die sogenannte „Berufsmatura“, den digitalen Amtstafeln der Gemeinden und Veranstaltungen auf der Bildungsakademie Schloss Rechtenthal.
In diesem Jahr konnten Schüler von vierjährigen Berufsschulen erstmal die staatliche Reifeprüfung, vor allem bekannt unter dem Namen „Berufsmatura“, ablegen. „Dies stellt eine große Aufwertung des dualen Ausbildungssystems dar und ist eine bedeutende Errungenschaft“, erkennt Fraktionssekretär Stefan Zelger an. „Schüler, welche eine dreijährige Berufsschule besuchen, haben diese Möglichkeit der Berufsmatura leider (noch) nicht“, kritisiert Zelger. Die Süd-Tiroler Freiheit will deshalb von der Landesregierung wissen, welche ersten Erfahrungen mit der Berufsmatura gemacht wurden, bzw. welche Probleme es gegeben hat. Die Bewegung will auch in Erfahrung bringen, was der zuständige Landesrat unternehmen will, damit alle Berufsschüler die Möglichkeit bekommen, die Matura zu erlangen, und wie er die Chancen für eine Ausweitung einschätzt.
Eine weitere Anfrage dreht sich um das Thema digitale Amtstafeln. Immer mehr Süd-Tiroler Gemeinden signieren die veröffentlichten Dokumente an der digitalen Amtstafel mit dem Programm „DiKe“ und der Endung „p7m“. Um diese Beschlüsse lesen zu können, reicht nicht ein übliches PDF-Programm, sondern es muss eine zusätzliche Anwendung (DiKe) installiert werden. „Dieses Programm steht ausschließlich in italienischer Sprache zur Verfügung, ebenso wie die Bedienungsanleitung. Das lesen der Beschlüsse im Internet ist durch die zusätzliche Verwendung des Programms DiKe wenig benutzerfreundlich und sehr umständlich“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung will deshalb wissen, ob die Gemeinden dazu verpflichtet sind, dieses Programm zu verwenden; warum das Programm nur in italienischer Sprache verfügbar ist, und warum im Sinne der Benutzerfreundlichkeit die Beschlüsse nicht auch zusätzlich im Pdf-Format veröffentlicht werden.
Schloss Rechtenthal, die Fortbildungsakademie des Landes, malerisch inmitten von Weinbergen im Norden Tramins gelegen, sei auch für private Veranstaltungen ein beliebter und oft gebuchter Ort, stellt die Süd-Tiroler Freiheit fest. Jüngst fand im Garten des Schlosses und in den Kellerräumen auch eine Hochzeitsfeier statt. Folgeanfragen für weitere Hochzeiten, vor allem von Personen aus der Umgebung, wurden von der Verwaltung von Schloss Rechtenthal allerdings abgewiesen. Dies ist bedauerlich, da damit unter anderem eine Einnahmequelle ungenutzt bleibt. „Deshalb will die Bewegung wissen, warum keine privaten (Hochzeits-)Feiern auf Schloss Rechtenthal mehr möglich sind und nach welchen Kriterien die Schlossverwaltung private Feiern erlaubt, bzw. ablehnt“, so Zelger abschließend.
Stefan Zelger,
Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit
Anmerkung: Die Antworten der Landesregierung werden auf der Internetseite der Süd-Tiroler Freiheit veröffentlicht.