Während der Zeit der faschistischen Besatzung in Süd-Tirol kam es zu vielfachen Enteignungen an Grundstücken und Immobilien. Zahlreiche der gestohlenen oder für einen unangemessen niedrigen Preis abgepressten Gebäude kamen in den Besitz der italienischen Post, darauf weist die Süd-Tiroler Freiheit hin. Bereits im Jahr 2000 hat das Land elf Immobilien der italienischen Post um rund 63 Milliarden Lire (ca. 32,5 Millionen Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer) zurückgekauft.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat aus diesem Grund heute eine Anfrage im Landtag hinterlegt. Die Bewegung will von der Landesregierung wissen, wie viele der damals enteigneten Immobilien sich noch im Besitz der italienischen Post befinden und welche dies sind. Des Weiteren will man in Erfahrung bringen, welche dieser Gebäude von der italienischen Post aktiv für den Postdienst genutzt werden und welche rechtlichen Möglichkeiten zur Restitution der geraubten Immobilien die Landesregierung sieht.
Diese Fragen sind vor allem auch bei möglichen Verhandlungen über den Aufbau einer eigenen Landespost von Bedeutung. Im Zuge der nächsten Landtagssession vom 14. bis 16. Juli, steht ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Behandlung, welcher sich mit der Schaffung einer eigenen Post befasst.
Stefan Zelger,
Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit