Die jüngsten staatlichen Verordnungen über die sportmedizinischen Untersuchungen, Defibrillatorenpflicht und Jugendschutz haben viel Unmut in Süd-Tirols Sportwelt hervorgerufen. Sie bedeuten nämlich wieder mehr Bürokratie und zusätzliche Kosten, sodass sich schon manch Ehrenamtlicher im Sportbereich fragt, ob er noch weitermachen soll. So darf die sportärztliche Visite in Süd-Tirol nur von Sportärzten, die im gesamtstaatlichen Register eingetragen sind, durchgeführt werden. Außerdem dürfen diese Visiten nur in den von der Provinz Bozen akkreditierten Strukturen durchgeführt werden. Durch Terminengpässe bei den zuständigen Ärzten kann zwischen Ansuchen bis Ausstellung dieses Zeugnisses eine Zeitspanne von bis zu 3 Monaten vergehen.
Fragen an die Landesregierung:
- Was unternimmt die zuständige Landesrätin, um die Wartezeiten für sportmedizinische Untersuchungen auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren?
- Der sportmedizinische Dienst von Bozen bietet auch sportärztliche Visiten in Sprengelsitzen an: Unterland, Eggental/Schlern, Überetsch, Meran, Schlanders. Warum nicht auch im Pustertal?
- Wenn ich eine sportmedizinische Untersuchung in anderen Provinzen Italiens durchführen lasse, warum muss ich diese dann zur Gänze selbst bezahlen?
- Warum wird eine sportmedizinische Untersuchung außerhalb des Staatsgebietes in Italien nicht anerkannt? Ist eine entsprechende Untersuchung z.B. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz weniger wert?
- Was haben die Landesregierung, die Süd-Tiroler Abgeordneten in Rom bzw. der SVP-Abgeordnete Dorfmann im EU-Parlament unternommen, um solche Alleingänge Italiens z.B. bei der Defibrillatorenpflicht zu verhindern bzw. abzumildern?
- Strebt die zuständige Landesrätin im Rahmen des EVTZ eine Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol an, um auch in diesem Bereich eine Harmonisierung der Bestimmungen zu erreichen?
Bozen, 19. Mai 2015
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer
L.-Abg. Sven Knoll
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle
Antwort des zuständigen Landesrates: