Es gibt anscheinend Touristiker, die sich anmaßen und das Recht beanspruchen, Politiker zu ersetzen. Für sie sind z.B.Ort – bzw. Flurnamen keine Namen mit historischem und (oder) kulturellem Hintergrund, sondern einfach Wörter, die man beliebig austauschen oder neu erfinden kann. Wörter, die man wie Handelsware vertscheppern kann.
Hier denkt man zwangsläufig an die Volksschule, wo die Schüler für bestimmte Wörter andere Wörter suchen mussten. Die heutigen Namensschöpfer wird man aber keinesfalls als einfältige Klekser abtun können. Das Pustertal erstreckt sich bekanntlich zwischen Mühlbacher und der Linzer Klause, das Wipptal zwischen Franzensfeste im Süden und längs der Sill bis Innsbruck im Norden.
Touristiker ziehen einfach, frisch, froh, frei, fröhlich- allerdings kopflos- Grenzen. Sind Touristiker befugt nachträglich Grenzen zu legitimieren? Tun sie es des Geldes wegen?
Alfred Oberhofer/Vals