Die Idee einer doppelten Staatsbürgerschaft ist nicht neu, sondern wird bereits in vielen Ländern der Welt praktiziert, um den Völkern, die Opfer von Kriegen und willkürlichen Grenzziehungen wurden, ihre Staatsbürgerschaft zurückzugeben. Es ist somit ein friedensstiftendes Mittel, denn Grenzen lassen sich verschieben, die Menschen aber bleiben dieselben.
Genau so ein Fall ist auch Süd-Tirol. Die Süd-Tiroler sind Österreicher, denen durch die gewaltsame Teilung Tirols, gegen ihren Willen, die österreichische Staatsbürgerschaft genommen wurde. Der Vorschlag, auch den Süd-Tirolern wieder die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen, ist daher sofort auf sehr große Zustimmung gestoßen. Über alle Parteigrenzen hinweg haben sich politische Vertreter Süd-Tirols für eine doppelte Staatsbürgerschaft ausgesprochen und möchten dieses Projekt vorantreiben.
Es entspricht dem Wunsch sehr vieler Menschen in Süd-Tirol, die österreichische Staatsbürgerschaft als zweite Staatsbürgerschaft zu erlangen und somit die Verbindung zu ihrem Vaterland Österreich zu verstärken.
Durch eine solche doppelte Staatsbürgerschaft würde sich eine ganze Reihe von Vorteilen für Süd-Tirol und für Österreich ergeben. Niemandem würde dadurch etwas genommen und alle würden davon profitieren.
Es darf nicht vergessen werden, dass Österreich nur deswegen die Schutzmachtfunktion für Süd-Tirol hat, und Süd-Tirol überhaupt nur deswegen eine Autonomie besitzt, weil die Süd-Tiroler eine österreichische Volksgruppe sind.
Was liegt also näher, als den Süd-Tirolern die Möglichkeit zu geben, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwerben?