„Südtiroler haben ein moralisches und historisches Recht auf einen österreichischen Pass. Italien räumt seinen eigenen Landsleuten ebenfalls überall in der Welt, noch 160 Jahre nach den ersten Auswanderungswellen in andere Länder, das Recht auf den italienischen Pass und sogar eine eigene parlamentarische Vertretung ein!“ Dies erklärt der Obmann des „Südtiroler Heimatbundes“ (SHB), Roland Lang, in einer Presseaussendung.
Er bezieht sich damit auf die „politische Ängstlichkeit“ des Landeshauptmannes, der beim Tiroltag in Alpbach erklärt habe, dieses Begehren könne italienischerseits zu einer unguten Debatte führen. Wichtige europäische Länder hätten das Madrider Abkommen zur Vermeidung von Doppelstaatsbürgerschaften längst durch eigene Passgesetze überholt. Südtiroler, die es wünschten, sollten darum das Recht auf einen österreichischen Pass erhalten.
Es ist Sache der Republik Österreich, inwieweit sie den Auslandsösterreichern auch eine parlamentarische Vertretung zubilligen will. Italien hat seinen Italienern im Ausland dies jedenfalls zugestanden und ihnen auch einige Sitze im Parlament reserviert. Inhaber eines österreichischen Passes wollen aber in erster Linie ihre historische und menschliche Verbundenheit zum Vaterland Österreich ausdrücken. Daran muss Österreich ein kulturelles und politisches Interesse haben. Italien wird dagegen weder etwas unternehmen können noch wollen, nachdem es den gleichen Weg für seine potenziell viele Millionen umfassende Gemeinschaft von Auslandsitalienern gegangen ist.
Es verwundert, dass ausgerechnet vom Landeshauptmann versucht wird, aus „politischer Kleinmütigkeit“ den Südtirolern ein legitimes Anliegen auszureden. Augenscheinlich sind ihm die persönlichen Freundschaften mit italienischen Politikern wichtiger als die Anliegen Südtirols.
„Eine österreichische Staatsbürgerschaft behindert die Stärkung der Autonomiepolitik nicht, sondern fördert und sichert sie indirekt“, schreibt Obmann Lang abschließend in der Presseaussendung.
Roland Lang,
Obmann des Südtiroler Heimatbundes