Im Vinschgau wurden in den letzten Jahren immer mehr Bergfahrradwege – so genannte „Trails“ – errichtet. Die einzelnen Bezeichnungen für diese „Trails“ lassen zu wünschen übrig, findet Cristian Kollmann, Toponomastikexperte und Pressesprecher der Süd-Tiroler Freiheit.
Besonders befremdlich ist für Kollmann dabei, dass bei manchen Bezeichnungen wie „Fontana-Trail“ das Deutsche völlig außen vor bleibt, aber auch eine pseudoitalienische Übersetzung „Montesole Trail“ für den „Sonnenberg-Trail“ hält der Sprachwissenschaftler für völlig überflüssig. Um in Erfahrung zu bringen, wie die Landesregierung zu dieser „sprachwissenschaftlichen und kulturpolitischen Unsitte“ steht, hat die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit eine Anfrage im Landtag eingereicht. Aus der Antwort von Landeshauptmann Kompatscher geht hervor, dass es nicht im Interesse der Landesregierung ist, „dass pseudoitalienische Flurnamen verwendet werden“ bzw. „pseudoitalienische oder erfundene Namen eingesetzt werden“.
Kollmann erhofft sich von dieser Antwort, dass die Landesregierung ihren Worten Taten folgen lässt, indem sie endlich selbst mit dem guten Beispiel vorangeht. Die Süd-Tiroler Freiheit hat indes die Antwort des Landeshauptmanns den verantwortlichen Tourismusvereinen weitergeleitet. „Wir erwarten uns“, so der Sprachwissenschaftler, „dass sich die Tourismusvereine von den aufgesetzten pseudoitalienisch-englischen Hybridbildungen distanzieren und sich bei der Benennung der Bergfahrradwege ausschließlich auf die historisch fundierten Flurnamen „Tomberg“ und „Sonnenberg“ zurückbesinnen.“