Am 10. Oktober begeht unser Land einen traurigen Gedenktag. Entgegen der feierlich proklamierten 14 Punkte des früheren US-Präsidenten Wilson, die in vielen Millionen Menschen eine Fackel der Hoffnung auf eine bessere Zukunft entzündet hatten, wurden vor 95 Jahren das Stammland des Freiheitshelden Andreas Hofer völkerrechtswidrig in den unserer Wesensart völlig fremden Nationalstaat Italien hineingezwängt und bis heute darin festgehalten.
Es ist zwar mit der hart erkämpften Autonomie etwas besser geworden, aber das Unrecht wurde nicht wiedergutgemacht. Aber kein Unrecht dauert ewig. Und die derzeitige Autonomie ist ein zweischneidiges Schwert, zumal sie auf einem eineinhalbseitigen Vertrag fußt, der schnell im September 1946 geschrieben wurde, nachdem die Selbstbestimmung dem Südtiroler Volk ein zweites Mal verwehrt wurde.
Noch heute, 95 Jahre später, verwehrt die italienische Gegenwartspolitik uns Tirolern beharrlich jedes Recht auf Selbstbestimmung, das in den letzten Jahrzehnten vielen anderen Völkern der Erde zugebilligt wurde. Durch die Ratifizierung der KSZE-Akte in Helsinki in den 1970er-Jahren durch Italien ist die Forderung nach dem ureigenen Menschenrecht in Italien kein Verbrechen mehr.
Knapp hundert Jahre nach der Annexion Südtirols ist es höchst an der Zeit, das Volk selbst über seine politische Zukunft zu befragen. Anscheinend hat Italien aber noch immer Angst, dieses Recht den Südtirolern zuzugestehen.
Aber es muss der politische Wille dafür da sein, billige, patriotisch gefärbte Sonntagsreden reichen nicht mehr aus. Die jüngsten Entwicklungen in Katalonien sollte uns Vorbild sein!
95 Jahre nach der Zerreißung muss Tirol endlich den Weg der Freiheit beschreiten, so SHB-Obmann Roland Lang.
Es sei an diesem Trauertag für Tirol auch an die Umfrage des SHB im Herbst 2014 erinnert, bei der 82% der befragten Österreicher antworteten, dass sie wissen, dass Südtirol gegen seinen Willen abgetrennt wurde. Dies zeigt, dass Südtirol auch für das Volk von Österreich noch immer ein Herzensanliegen ist.
Für den Südtiroler Heimatbund
Roland Lang