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Zweisprachigkeit: Bitte differenzieren!

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Zweisprachigkeit: Bitte differenzieren!

Andreas Marchetti kritisiert die einsprachig deutsche Beschilderung von Wanderwegen im Naturpark Texelgruppe (Leserbrief vom 9. Oktober). Herr Marchetti hat Recht: Der Respekt vor Minderheiten sollte in der Tat etwas Selbstverständliches sein, und durchaus ist Zweisprachigkeit eine Bereicherung.

Doch wo liegt das Problem? Darin, dass Herr Marchetti es nicht vermag zu differenzieren. Er hat sich – und dabei ist er leider keine Ausnahme – mit der Ortsnamenfrage anscheinend nie beschäftigt, denn dies erklärt seine pauschalen Rückschlüsse.

Herr Marchetti: Der Respekt vor Minderheiten hört dann auf, wenn diese mit tolomeisch-faschistischen bzw. pseudoitalienischen Orts- und Flurnamen wie „Alto Adige“, „Sebato“ und „Gruppo di Tessa“ zwangsbeglückt werden. Derartige Pseudonamen, die bis heute die Siedlungs- und Sprachgeschichte eines Gebietes und eben einer Minderheit, nämlich der autochthonen, manipulieren, verdienen keinen Respekt. Und von wegen Bereicherung: Sie sind der Spiegel von faschistischem Namen- und Gedankengut. Dessen Verteidigung, Verharmlosung und Verbreitung ist Ausdruck von Denkfaulheit und Mitläufertum.

Kurzum: Altoatesinischer Mainstream. Wer schwimmt mit? Wer dagegen?

Cristian Kollmann

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