Staatsbürgerschaft:
Heimatbund glaubt der Wissenschaft und nicht der Presse
Unter dem Titel „Die Aufmerksamkeit auf Rom lenken“ hat „Dolomiten“-Chefredakteur Toni Ebner in der Ausgabe vom 17./18. Oktober versucht, die Bemühungen des Südtiroler Heimatbundes für die doppelte Staatsbürgerschaft der Südtiroler schlecht zu reden und ins Lächerliche zu ziehen. Der Südtiroler Heimatbund stellt dazu fest, dass es Herrn Toni Ebner vollkommen frei steht, auf die österreichische Staatsbürgerschaft zu verzichten und sich mit der italienischen zu begnügen, dass er aber kein Recht hat, mit falschen Behauptungen alle Südtiroler zu verurteilen, die an dieser Verbindung zum Vaterland Österreich hängen.
Entschieden abzulehnen ist Ebners Vergleich zwischen dem Antrag auf doppelte Staatsbürgerschaft und der Option. Dies ist eine Beleidigung für alle Südtiroler, die unter dem Optionsdrama, ganz gleich auf welcher Seite, gelitten haben.
Völlig aus der Luft gegriffen ist Ebners Drohung, dass Südtiroler, die sich für die österreichische Staatsbürgerschaft entscheiden, aus Südtirol ausgewiesen werden könnten. Es gibt derzeit in Europa mehrere Millionen Menschen mit doppelter oder sogar dreifacher Staatsbürgerschaft. Es ist kein Fall bekannt, dass jemand deswegen irgendwelche Nachteile zu erleiden hatte. Im Gegenteil: Bei der am Freitag vergangener Woche in Bozen abgehaltenen wissenschaftlichen Tagung, zu der die „Dolomiten“ leider keinen Journalisten entsendet haben, ist von allen Referenten erklärt worden, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nur positive Auswirkungen für den Schutz der Minderheiten und für das Zusammenleben mit dem jeweiligen Staatsvolk mit sich bringt.
Der Südtiroler Heimatbund ist der Meinung, dass die Aussagen international bekannter Fachleute von renommierten Universitäten (u.a. „La Sapienza“ von Rom) und von Regierungsvertretern mehrerer europäischer Staaten nicht einfach mit einem Leitartikel für ungültig erklärt werden können.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes