Mit Wehmut nimmt der Südtiroler Heimatbund die gestrige Entscheidung der Diözesansynode zur Kenntnis, dass in mehrsprachigen Pfarreien ab 2016 nur mehr ein Pfarrgemeinderat für alle Sprachgruppen gewählt wird. Anders herum heißt dies, dass wo es bisher faktisch zwei Pfarreien gegeben hat, es nur noch Eine geben wird. Die Zusammenarbeit der deutsch- und italienischsprachigen Räte war punktuell und freiwillig, so SHB-Obmann Roland Lang.
Es wird ein frommes Wunschdenken sein, das in den Sitzungen der Pfarrgemeinderäte jeder seine Muttersprache gebrauchen wird. Bereits jetzt steht fest, wer die Oberhand haben wird.
Nach welchem Wahlmodus soll ab 2016 der Pfarrgemeinderat gewählt werden? Werden die Wahlen danach einfach „zurechtgebogen“, wenn eventuell zu wenig Italiener gewählt wurden?
Werden daher das Fest der heiligen Erstkommunion, Fronleichnam und viele andere bedeutende Festtage des Kirchenjahres von nun an zweisprachig gefeiert? Muss man den dem Anschein nach einzigen italienischsprachigen Pfarrgemeinderat in einem Dorf um Erlaubnis bitten, die Prozession am Herz-Jesu-Sonntag in Deutsch zu begehen? Das sind Fragen, die ein Recht auf eine Antwort haben.
Des Weiteren wird es wohl über kurz oder lang dazu kommen, dass in den „gemischtsprachigen Pfarrgemeinderäten“ das Italienische Vorzug haben wird. Die Befana wird es sicher freuen. Es wird aber viele deutsche Südtiroler abschrecken, in einem Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten, in dem in italienischer Sprache diskutiert und entschieden wird.
Das wird aber wohl die einzige Konsequenz aus diesem fehlerhaften Beschluss der Diözesansynode sein, schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes