„Die Zeit ist vorbei, als man glaubte, das Überleben und Wohlergehen von kleinen Volksgruppen durch Regionalautonomien sichern zu können!“ Diese Aussage stammt nicht aus dem Mund eines italienischen Rechtspolitikers oder einem Hinterbänkler in der dritten Reihe, wie die SVP bei den dauernden Angriffen auf die Autonomie immer wieder zu beschwichtigen versucht; diese Aussage stammt von einem PD/SVP-Vertreter: Senator Francesco Palermo. Mit solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr!
Palermos Aussage ist ein Affront gegenüber Süd-Tirol und der Autonomie. Und sie reiht sich bestens in die lange Liste der jüngsten Angriffe vonseiten des SVP-Koalitionspartners gegen die Autonomie ein. Erst vor wenigen Tagen bekräftigte der PD-Abgeordnete Roberto Morassut seine Forderung, Süd-Tirol in eine Großregion „Triveneto“ zwingen zu wollen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage hat er bereits eingereicht. Die Wiederauferstehung der faschistischen Großregion Triveneto hätte katastrophale Folgen für Süd-Tirol! Neid und Missgunst aus dem Süden nehmen immer stärker zu.
Vor diesem Hintergrund zu glauben, dass Süd-Tirol ohne besonderen Schutz innerhalb Italiens seine kulturellen und sprachlichen Eigenheiten erhalten, sowie in eine gesicherte ökonomische Zukunft blicken kann, ist naiv. Dass die oben zitierten Aussagen vom Minderheiten-Experten des Europarates und SVP-Verbündeten Palermo kommen, macht die Sache gefährlich.
Stefan Zelger,
Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit