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Faschistische Straßennamen

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Amba Alagi Straße, Armado Diaz Straße, Ottone Huber Straße, die Liste der Straßen in Südtirol, die nach faschistischen Helden benannt sind, ist beinahe so lang wie die Liste der Verbrechen, die diese angeblichen Helden verbrochen haben.

Größtenteils sind es Namen von Generälen die sich vor allem in den italienischen Kolonialkriegen dadurch ausgezeichnet haben, dass sie tausende von ?Eingeborenen? mit grausamen Methoden wie Giftgasangriffen, brutal niedergemetzelt haben.

Diese Straßennamen die man noch in vielen Gemeinden, vor allem aber in Bozen findet, sind das lebendige Zeichen einer nie stattgefundenen Aufarbeitung der eigenen italienischen Geschichte. Eine Entnazifizierung wie in Deutschland oder Österreich, hat es in Italien nie gegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde teilweise, vor allem in Südtirol, mit denselben Methoden wie im Faschismus weiter regiert und bis heute empfinden viele Italiener diese Relikte nicht als Schmach, sondern als strahlende Zeichen ihrer glorreichen Vergangenheit. Offensichtlich ist der Faschismus in Italien noch immer Salonfähig.

Gerade an diesen Beispielen sieht man, wie sehr die Geschichte mit zweierlei Maß gemessen wird, denn man stelle sich vor, welchen Skandal es geben würde, wenn es in Deutschland oder Österreich noch immer solche Straßenbezeichnungen gäbe.

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