Mit der Machtergreifung der Faschisten im Jahre 1922 führten die neuen Machthaber auch eine neue Zeitrechnung ein die als Jahr 1 mit der Machtergreifung beginnt.
Diese neue Zeitrechnung ist einerseits als Überheblichkeit des faschistischen Regimes zu verstehen, die mit ihrer Herrschaft eine neue Epoche anbrechen sahen, welche sich auch offenkundig durch eine neue Zeitrechnung offenbaren sollte, andererseits ist auch hier wieder der Brückenschlag zur römischen Antike ersichtlich, denn bereits damals ordnete man historische Daten oft einer Regierungsepoche eines Herrschers zu.
So heißt es in römischen Texten z.B. „im zwölften Jahr als Augustus Kaiser war„.
Tatsächlich setzte sich diese neue Zeitrechnung aber nie wirklich durch und wurde allenfalls an Gebäuden neben der „normalen“ Jahreszahl als Zusatz angebracht.
An vielen Häusern und besonders natürlich an den faschistischen Denkmälern findet man diese Zeitrechnung jedoch noch sehr häufig, so auch an dieser Mauerinschrift in St. Ulrich im Grödnertal.