Der Widerstand gegen eine unterirdische Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel wächst. Bei der Gemeinderatssitzung am Donnertag (12. November) sprach sich der Montaner Gemeinderat einstimmig gegen eine unterirdische Zulaufstrecke aus. Die entsprechende Beschlussvorlage wurde von Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber (SVP) in Absprache mit mehreren Bürgermeistern des Unterlandes vorgelegt. Der Montaner Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Werner Thaler, begrüßt diese enorm wichtige Entscheidung. Der Beschluss zeigt vom großem Verantwortungsbewusstsein der Entscheidungsträger im Gemeinderat.
Damit bringt nach der Gemeinde Neumarkt eine weitere direkt betroffene Gemeinde klar zum Ausdruck, dass man derzeit nicht bereit ist, einer unterirdischen Trassenführung zuzustimmen. Es werden große negative Auswirkungen auf Natur- und Landschaft befürchtet. Gegebenenfalls will man sich auch unter Ausschöpfung aller rechtlichen Mittel zur Wehr setzen.
Darüberhinaus fordert der Montaner Gemeinderat in seinem Beschluss fundierte Studien hinsichtlich eines möglichen offenen Trassenverlaufes an der bestehenden Bestandsstrecke in der Talsohle, unter Berücksichtigung des Einsatzes aller möglichen Ressourcen für einen Ausbau der bestehenden Bahnlinie und leisen Rollmaterials. Auch sollen in diesem Zusammenhang sämtliche Auswirkungen auf den Lebensraum, insbesondere auf Luft und Lärm der betroffenen Gemeinden überprüft und bewertet werden. Es gilt, so ist im Beschluss festgehalten, alle Maßnahmen für den bestmöglichen Lärmschutz zu eruieren.
Der Gemeinderat hält in seinem Beschluss fest, dass Montan aufgrund des in besonderer Hanglage gelegenen Gemeindegebietes den bisherigen Lärm- und Luftemissionen in der Talsohle ausgeliefert ist. Diese neue Studie über einen offenen Trassenverlauf soll unmittelbar und prioritär ausgearbeitet und allen Entscheidungsträgern und Gemeinden ausgehändigt werden, da für eine offene Trassenführung bisher keinerlei detaillierte Studien erarbeitet wurden.
Die Studie soll konkrete Vergleichsmöglichkeiten zwischen beiden Varianten (offene Trassenführung und unterirdische Zulaufstrecke) gewährleisten. Nicht zuletzt fordert der Montaner Gemeinderat in seinem Beschluss weitere fundierte Studien hinsichtlich der Auswirkungen der geplanten unterirdischen Zulaufstrecke – Variante A5 (Tunnelvariante) – auf den gesamten Lebensraum, insbesondere hinsichtlich der Trink-und Beregnungsversorgung im Einzugsgebiet der Gemeinde Montan und nicht nur jener, die in unmittelbarem Einzugsgebiet der unterirdischen Zulaufstrecke liegen, sondern auch jener, die im Einzugsgebiet der Zulaufstrecke einmünden und verlaufen.
Werner Thaler
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit