Die Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit Meran hat eine umfassende Dokumentation über die faschistischen Relikte in Meran zusammengestellt und sie Bürgermeister Paul Rösch überreicht. Im Begleitschreiben wird Rösch ersucht, das Meraner Stadtarchiv mit einer professionellen Aufarbeitung der Thematik zu beauftragen und im Anschluss daran eine Arbeitsgruppe einzurichten. Deren Aufgabe sollte darin bestehen, über den zukünftigen Umgang mit den faschistischen Relikten zu beraten und entsprechende Lösungsvorschläge einzubringen, die es zügig umzusetzen gilt.
Christoph Mitterhofer, Meraner Gemeinderatsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, schreibt: „Anlass für unsere Initiative war zuletzt die Kranzniederlegung am gewaltverherrlichenden Alpini-Denkmal in Meran mit der Teilnahme des Bürgermeisters unserer Stadt. Dies ist für uns ein erdrückendes Beispiel dafür, wie leichtfertig und selbstverständlich mit faschistischen Relikten umgegangen wird, obwohl der Faschismus nur Leid über die Süd-Tiroler Bevölkerung gebracht hat. Bis heute befinden sich faschistische Relikte überall in Meran verstreut. Sie stehen an markanten Punkten, ohne Erklärung oder Hinweis.“
Diese Situation findet Mitterhofer beschämend, und es gelte, sie zu ändern: „Einer Weltstadt wie Meran sind faschistische Symbole, die immer noch eine ganz klare und für die Süd-Tiroler beleidigende Botschaft vermitteln sollen, nicht würdig. Es ist längst an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen, indem alle Relikte wissenschaftlich aufbereitet, entsprechend beschildert und, zumindest teilweise, entfernt werden. Wir sind es der Generation, die gegen den Faschismus gekämpft, unter ihm gelitten hat und gestorben ist, schuldig, etwas zu unternehmen. Erst dann können die Sprachgruppen friedlich und ehrlich zusammenleben.“
Christoph Mitterhofer
Gemeinderatsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit in Meran
Brief an den Meraner Bürgermeister:
Dokumentation über die faschisitischen Relikte in Meran: