Wenn Thomas Aster die Bitte an Österreich für eine Staatsbürgerschaft mit der unseligen Option vergleicht, so beleidigt er damit jene Südtiroler, die sich zwischen zwei Diktaturen entscheiden mussten. Sie waren Opfer von Tolomei, Himmler und Co. Wobei Tolomei noch immer „Ehrensenator“ der Republik Italien ist!
Meine Oma, eine „Aster“ wie sie, war eine gebürtige Wienerin, ist also im noch heutigen Österreich geboren. Meine anderen Großeltern besaßen ebenfalls bis 1920 die österreichische Staatsbürgerschaft. Sie wurde ihnen gewaltsam genommen. Ich möchte sie für mich zurück. Also nur eine teilweise Wiedergutmachung eines Unrechtes, das meiner Familie angetan wurde.
27 von 28 EU-Staaten, darunter auch Italien, gewährt seinen Landsleuten im Ausland die doppelte Staatsbürgerschaft. In einer Zeit, wo von einer Fusionierung von Regionen und auch von einem zentralistischen Italien die Rede ist, ist die doppelte Staatsbürgerschaft wichtiger denn je.
Wer möchte 27 EU-Staaten verdächtigen, dass sie mit der Doppelstaatsbürgerschaft Menschen dazu zwingen, sich wie zur Zeit der Option in Südtirol für Gehen oder Bleiben zu entscheiden?
Nein, diese EU-Bürger erhalten nur zusätzlich den Pass ihres Vaterlandes.
Roland Lang, Terlan