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Immersionsunterricht durch die Hintertür: Süd-Tiroler Freiheit gegen Ausweitung der CLIL-Experimente

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Immersionsunterricht durch die Hintertür: Süd-Tiroler Freiheit gegen Ausweitung der CLIL-Experimente

Die Süd-Tiroler Freiheit übt scharfe Kritik an der Landesregierung und wirft ihr vor, leichtfertig mit dem Prinzip des muttersprachlichen Unterrichts umzugehen. Das neue Maßnahmenpaket der Landesregierung zur Förderung der Mehrsprachigkeit sieht u.a. vor, die CLIL-Methodik auf die zweite und dritte Klasse Oberschule auszuweiten. „Wenn die Entwicklung in diese Richtung anhält, ist das der Anfang vom Ende der so mühsam aufgebauten muttersprachlichen Schule“, so die Bewegung.

Der Begriff CLIL (Content and Language Integrated Learning) beschreibt das integrierte Lernen von Sprache und Inhalt, was am Ende nichts anderes als Immersionsunterricht bedeutet. „Damit sägt die SVP immer mehr an einer Säule der Autonomie, dem Unterricht in der Muttersprache. Es ist höchst bedenklich, dass die selbsternannte Autonomiepartei in derart wichtigen Fragen so wenig Sensibilität aufbringt“, kritisiert Stefan Zelger, Fraktionssekretär der Süd-Tiroler Freiheit.

Deutliche Worte findet auch Landtagsabgeordneter Sven Knoll: „Seit Monaten wird die muttersprachliche Schule in Süd-Tirol von einigen Elternvertretern und grünalternativen Politkern systematisch schlechtgeredet. Mit pauschalen Behauptungen über schlechte Sprachkompetenzen werden Eltern gezielt verunsichert!“

Knoll hat daher Mitte des Jahres eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet, um in Erfahrung zu bringen, wie es um die Sprachkenntnisse der Schüler in der zweiten Landessprache bestellt ist. Die ernüchternde Antwort: Die Landesregierung hat nicht die geringste Ahnung!

„Das hält sie allerdings nicht davon ab, weiter am muttersprachlichen Prinzip herumzudoktern. Diese Entwicklung ist äußerst besorgniserregend und zeigt auf, dass der SVP zunehmend das Bewusstsein für den Wert der Muttersprache abhandenkommt. Beim Gesetz zum ‚Autonomie-Konvent‘ hat die SVP bereits — zusammen mit den Grünen — einen Antrag der Süd-Tiroler Freiheit niedergestimmt, welcher vorsah, dass am muttersprachlichen Unterricht festgehalten wird“, so Knoll.

Ohne muttersprachlichen Unterricht gibt es jedoch kein Überleben als ethnische Minderheit in einem fremdnationalen Staat“, so die abschließende und eindringliche Warnung der Süd-Tiroler Freiheit.

Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit
Stefan Zelger, Fraktionssekretär der Süd-Tiroler Freiheit

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