Auch dieses Jahr gedachten am 8. Dezember in St. Pauls/Eppan wieder mehr als 1.800 Schützen und viele Zivilisten aus ganz Tirol Sepp Kerschbaumer und der Tiroler Freiheitskämpfer der fünfziger und sechziger Jahre. Mehr als 120 Schützenfahnen wurden stolz mitgetragen.Neben der Führungsriege des Südtiroler Heimatbundes und der Kommandant Schaft des Verband der Tiroler Schützen wohnten auch zahlreiche Landtagsabgeordnete der Feier bei. Dieses Jahr nahmen auch bayerische Gebirgsschützen mit ihrem Landeshauptmann Karl Steininger teil. Die Hl. Messe las dankenswerterweise wie alle Jahre Pater Reinald Romaner.
Heimatbund-Obmann Roland Lang ging in seinen Grußworten auf die Resolution des Nationalrats vom 8. Juli 2015 ein, die im klaren Widerspruch zu allen anderen Erklärungen steht und zitierte daraus den letzten Satz:
„Die Südtirol-Autonomie mit hohem Maß an Selbstgesetzgebung und Selbstverwaltung ist eine besonders gelungene Form der Selbstbestimmung.“
Wir Tiroler mögen ein einfältiges Volk sein, so Roland Lang, aber dass wir in den Augen Wiens die Selbstbestimmung ausgeübt haben, ohne auch nur eine einzige Stimme abgegeben zu haben, ist eine Meisterleistung verdrehter Politdiplomatie„Wer wird sich über diese faule Aussage wohl sehr gefreut haben?“ fragte der SHB Obmann.
Die Gedenkrede hielt Dr. Eva Klotz: In diesem Jahr haben viele Veranstaltungen und Ausstellungen den Verteidigungskampf des Tiroler Volkes gegen den Ansturm Italiens vor 100 Jahren ins Bewusstsein gerufen. Vor allem die Ausstellungen der Schützen haben die unermesslichen Opfer unserer Großväter vermittelt. Wer sich das zu Gemüte geführt hat, ist von Schmerz, ja Zorn erfüllt, weil all diese Opfer die Teilung des Landes nicht haben verhindern können und weil dieser Unrechtszustand bis heute anhält.
Mit Schmerz müssen wir feststellen, sagte Klotz, dass es der Besatzerstaat Italien vor allem in den letzten Jahren geschafft hat, viele unserer Landsleute einzulullen und sogar als Erfüllungsgehilfen bei der Altoatesinisierung zu gewinnen. Die Meinungsmacher in unserem Land tun so, als wäre alles sicher, als bestünde keine Gefahr mehr.
Das ist ein folgenschwerer Irrtum, denn die maßgeblichen Entscheidungsträger haben immer in erster Linie das Staatsinteresse im Auge und nicht die Bedürfnisse der Tiroler südlich des Brenners! Das Kumpel denken verleitet zu viele Südtiroler Politiker, den Einflüsterungen ihrer italienischen Partner nachzugeben, kritisierte die Volkstumspolitikerin.
„Sie sind dabei, unserem Volk die wichtigste Grundlage zu entziehen: Die Identität. Die derzeitige Schul- und Ortsnamenpolitik sind die augenfälligsten Beispiele dafür!“ beendete Klotz ihre Gedenkrede.
Mit den Schlussworten des Landeskommandanten der Südtiroler Schützen Elmar Thaler, dass wir nicht auf fremde Hilfe hoffen dürfen, wenn wir nicht alles getan haben, was in unserer eigenen Kraft liegt- mit diesem Bewusstsein gehen wir hinaus aus dem Friedhof St. Pauls, diese Worte sind und bleiben uns Vermächtnis, auch im nächsten Jahr, endete die würdige Gedenkfeier.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes