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Freiheitskämpfer Alfons Obermair verstorben

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Freiheitskämpfer Alfons Obermair verstorben

Der Grieser Alfons Obermair (*1922 +13.12.2015) war ein begeisterter Bergsteiger und liebte seine Heimat. Als Rom die Politik der Zuwanderung auch nach dem Krieg wie unter dem Faschismus weiterbetrieb, sah auch Alfons die drohende Gefahr für Volk und Heimat.

Mit seinem Bergsteigerkamerad Martl Koch war er bereits in der Nacht vom 29. auf den 30. Jänner dabei, als der Aluminium-Duce in Waidbruck gesprengt wurde.

Auch beim Treffen in Zernez am 1. Juni 1961 war Obermair mit Sepp Kerschbaumer, Martl Koch, Sepp Mitterhofer, Franz Muther und Siegfried Carli dabei. Aus dem Vaterland waren Heinrich Klier, Kurt Welser, Norbert Burger und Andere dabei. Auf neutralem Boden wurden hier das Datum der Feuernacht endgültig beschlossen.

Die Gruppe um Martl Koch, Luitfried Oberrauch und Alfons Obermair war dann in der Herz-Jesu-Nacht sehr aktiv. So hat Martl Koch in den Verhören für rund 15 Masten die Verantwortung übernommen. Dies aber wahrscheinlich zum Schutz anderer Beteiligter.

Die Dolomiten berichteten am 12. Februar 1964 über die Verhandlung des Vortages im Mailänder Prozess über die Aussage von Alfons Obermair:

„Nach Schwienbacher wurde nun der 42 jährige Alfons Obermair aus Bozen einvernommen. Dieser war ein Kriegsversehrter welcher im Kriege ein Auge verloren hatte und sich ein schweres Rückenleiden sowie eine krankhafte Herzerweiterung zugezogen hatte.

Die Carabinieri der Kaserne Bozen hatten ihn misshandelt und stundenlang stehen lassen. Als er sich über seine Rückenschmerzen beklagte, hätten die Carabinieri erst richtig Freude mit ihm gehabt.

Auf die Frage (von Gerichtspräsident Simonetti), ob es denn wirklich so schlimm gewesen wäre, sagte Obermair: „Für mich war es genug. Ich bin Invalide und bin dreimal verwundet worden. Ich bin überall in Europa herumgekommen. So etwas habe ich nie gesehen … Zuerst musste ich zwei Stunden mit erhobenen Armen gegen die Mauer stehen.“

Gerichtspräsident Simonetti: „Haben sie nicht versucht, die Arme fallen zu lassen?“

Obermair: „Das haben mir schon die Anderen gesagt: Probiere ja nicht, die Arme herunterzulassen, denn da würden die schon anders mit mir umgehen ….Später kam ein Offizier. Ich bat ihn um Rücksicht wegen meiner lädierten Wirbelsäule. Auf das hin musste ich aber auf einem Fuß stehen. Jedesmal, wenn ich mit dem anderen den Boden berührte, stießen sie mir gegen den Knöchl. Einer sagte unentwegt: „Parla, parla“ (Rede, rede) und gab mir Fausthiebe in die Nackengegend. So ging es weiter, bis ich Koch gegenübergestellt wurde.“

Koch forderte nun seinen Mitverschworenen und Bergkameraden auf, „irgend etwas“ zu gestehen, sonst würde es ihm so egehen wie es ihm selbst in Eppan ergangen war. „Schau mich an“ habe Martin Koch gesagt. „Da habe ich genug gesehen“, fügte Obermair hinzu.

Alfons Obermair verbrachte für seine Heimatliebe 3 Jahre in italienischen Kerkern.

Trotz all dieser schrecklichen Erlebnisse blieb Alfons Obermair seiner Tiroler Gesinnung treu und war ein aktives Mitglied des Südtiroler Heimatbundes. Auch bei den Gedenkfeiern in St. Pauls war er immer anwesend.

Pfiati Alfons, Vergeltsgott für deinen Einsatz für unsere Heimat.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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