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Rai Südtirol: Enthusiastische Flughafenwerbung statt kritischer Journalismus

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Sehr verwundert zeigt sich die Süd-Tiroler Freiheit über das Magazin „Mobil“, welches die „Rai Südtirol“ am Dienstag ausgestrahlt hat. Laut eigenen Angaben wollte der Fernsehbeitrag „aus kritischer Distanz“ den Flughafen in Bozen thematisieren. „Was aber über die Bildschirme flimmerte war Flughafenwerbung erster Klasse und hatte mit differenziertem Journalismus nichts zu tun“, so Stefan Zelger von der Landesleitung der Bewegung.

„Rai Südtirol wird vom Süd-Tiroler Steuerzahler finanziert, weshalb man auch eine entsprechend neutrale und abwägende Berichterstattung erwarten darf. Dies würde auch die journalistische Berufsethik erfordern. Zumindest mit der letzten Ausgabe des Magazins ‚Mobil‘ lag die Rai damit aber meilenweit daneben!“

Der Beitrag war ein Lobgesang auf den Flughafen, was sich auch an der äußerst einseitigen Auswahl der zu Wort kommenden Personen zeigte: Da durften Landeshauptmann Arno Kompatscher, ein Unternehmer, der Präsident des Unternehmerverbandes Stefan Pan, der Chef der Flughafenbetreibergesellschaft ABD Otmar Michaeler, der Präsident der Reisebüros im HDS Martin Pichler und Johann Frank, seines Zeichen mitverantwortlich für das neue Flughafen-Konzept, die vermeintliche Wichtigkeit des Flughafens betonen. Kritische Nachfragen? Gegendarstellungen? Fehlanzeige! Als einziger Gegner kam der Grüne Riccardo dello Sbarba zu Wort.

Der Beitrag wurde zudem im Auftrag der „Südtiroler Transportstrukturen AG“ (STA) hergestellt. Diese ist eine Inhouse-Gesellschaft des Landes und hat mit dem Flughafen nicht direkt etwas zu tun. Der Steuerzahler durfte für den „Werbebeitrag“ also auch hier mitzahlen.

„Es bleibt zu hoffen, dass dieses Modell der Berichterstattung bei der Rai nicht zur Regel und im Vorfeld der Volksabstimmung im Juni die Bevölkerung objektiver informiert wird“, so Zelgers abschließender frommer Wunsch.

Stefan Zelger,
Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit

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