Bei der Agentur für Einnahmen in Bozen fand letzthin ein Wettbewerb für 12 höhere Beamte im Tätigkeitsbereich Verwaltung und Steuern statt. Es waren acht Stellen für Angehörige der deutschen Muttersprache, drei der italienischen und eine der ladinischen vorbehalten. Da zu wenige Angehörige der deutschen Muttersprache eine Stelle angenommen haben, bleiben nun 4 Stellen unbesetzt. Diese sollen jetzt mit italienischsprachigen Bewerbern besetzt werden. Die Süd-Tiroler Freiheit ist gegen diese Vorgangsweise, da diese wieder zu Lasten der deutschen Sprachgruppe geht.

In diesen Tagen wird das Einvernehmenskomitee über einen entsprechenden Antrag entscheiden. Die Süd-Tiroler Freiheit spricht sich bereits im Vorfeld dafür aus, dass der Wettbewerb für die offenen vier deutschen Stellen nochmals ausgeschrieben wird. Gleichzeitig muss garantiert werden, dass der Proporz nicht mit den üblichen Tricks umgangen wird.
Die Süd-Tiroler Freiheit hatte bereits in der Vergangen den Modus der Ausschreibung stakt kritisiert. So wurden zum Wettbewerb zu viele Kandidaten zugelassen. Zudem hatten die Kandidaten die Möglichkeit, sich einer Sprachgruppe zugehörig zu erklären, aber in einer anderen Sprachgruppe die Prüfung abzulegen. Auch weitere Ungereimtheiten legen die Vermutung nahe, dass man die Bestimmungen zum Proporz bewusst versucht zu umgehen.

Laut dem Leitungsmitglied der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit, Werner Thaler, erreichen die Süd-Tiroler Freiheit oft Beschwerden über die der Agentur für Einnahmen, da dort Bestimmungen zur Zweisprachigkeit nicht immer eingehalten werden. Die erneute Abweichung vom Proporz würde diese Situation nur noch verschlimmern, so Thaler.

Werner Thaler
Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit