Zum wiederholten Mal sieht sich die Süd-Tiroler Freiheit gezwungen, Fälle von Missachtung der Zweisprachigkeitspflicht beim Fürsorgeinstitut NISF/INPS vor den Landtag zu bringen. Ein Bürger versuchte mehrmals vergeblich beim Amt in Bozen eine Auskunft in seiner deutschen Muttersprache zu erhalten. Schon öfters hat die Bewegung in dieser Legislatur, zuletzt bei der Fragestunde im Jänner, Anfragen bezüglich Missachtung der Sprachdekrete eingereicht und auf die Missstände beim Institut aufmerksam gemacht.
„Es nützt nichts, sich die Autonomie im Konvent schönzureden und später einen netten Wunschkatalog nach Rom zu schicken, wenn schon jetzt die Hauptpunkte des Statuts wie das Recht auf Gebrauch der Muttersprache nicht eingehalten werden“, kritisiert Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion und Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit.
Der Landtagsabgeordnete der Bewegung, Bernhard Zimmerhofer, hat heute wegen der Zustände beim INPS/NISF eine Anfrage im Landtag eingereicht. Der Abgeordnete will wissen, warum das Institut nicht imstande ist, Telefonauskünfte in beiden Landessprachen zu erteilen. Die Landesregierung soll außerdem berichten, was das NISF/INPS in der Zwischenzeit unternommen hat, um das Recht auf Gebrauch der Muttersprache im Schriftverkehr zu gewährleisten und was sie konkret unternehmen will, damit dem Recht auf Gebrauch der Muttersprache endlich flächendeckend Geltung verschafft wird.
„Die Pflicht zur Zweisprachigkeit ist eine Grundsäule der Autonomie zum Schutz unserer Minderheit in Italien. Verletzungen dieses Grundrechts dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, so Landtagsabgeordneter Zimmerhofer abschließend.
Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit
Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit